Magnum "Escape From The Shadow Garden" Live 2014 (2015) - ein Review von Akhanarit

Magnum: "Escape From The Shadow Garden" Live 2014 - Cover
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1 Review
4
4 Ratings
8.25
∅-Bew.
Typ: Live
Genre(s): Rock: Hardrock, Progressive Rock


Akhanarit
29.05.2015 21:22

MAGNUM kann man heute ohne Weiteres als die Dinosaurier des Melodic Rock bezeichnen, sind sie doch mittlerweile um die 43 Jahre im Musikbusiness unterwegs. Es ist also viel Zeit ins Land gezogen, seit die Briten 1972 auf der Bildfläche erschienen sind. Immer gegenwärtig das Duo Clarkin/Catley, die ganz genau wissen, wie man gemeinsam an einem Strang zieht und in all den Jahren hat die Band nicht nur unsterbliche Klassiker des Rock-Genres geschrieben, sondern wurde auch in schier unzählige Sparten kategorisiert, wovon AOR, Melodic Rock, Progressive Rock, Bombast Rock, Hard Rock und Symphonic Rock lediglich ein verhaltener Auszug dessen zu sein scheint, wofür MAGNUM eigentlich stehen. In jüngster Vergangenheit erblickte das bereits 18. Studioalbum (!!!) "Escape From The Shadow Garden" das Licht der Welt (mit dem die Musiker ganz nebenbei bemerkt ihre größten Charterfolge seit Anfang der 90er feiern konnten), gefolgt von einer ebenso betitelten Europa-Tour im Herbst 2014, von der nun diverse Mitschnitte den Weg auf "Escape From The Shadow Garden - Live" gefunden haben. Produziert wurde die Scheibe von der Band selbst und beinhaltet immerhin Songs von sechs Studioalben, die allesamt in guter bis sehr guter Tonqualität vertreten sind und einen kleinen Querschnitt durch MAGNUMs Schaffensperiode bieten. Hauptfokus liegt natürlich ein wenig auf den neueren Stücken, also Tracks von "Escape From The Shadow Garden", "On The 13th Day" und "The Visitation". Von 2011 springt man dann in einem gewaltigen Satz ins Jahr 1986, also jenem Jahr, in dem "Vigilante" erschien und natürlich dem grandiosen "On A Storyteller's Night", welches ebenfalls mit gleich drei Stücken gewürdigt wird (oder gewürdigt werden muss, da viele Fans höchst wahrscheinlich nur wegen diesen Stücken überhaupt ein Ticket kauften, doch das bleibt wohl Spekulation), bis man das Live-Album schließlich mit dem Titelsong des Debüts "Kingdom Of Madness" beendet.

Hier sehe ich jedoch auch ein wenig die Schwierigkeit, denn auch wenn MAGNUM-Alben neueren Datums durchaus als solide durchgehen, so sind sie doch meilenweit von der Klasse (und zugegeben auch vom nostalgischen Feeling) der früheren Werke entfernt. Die komplette erste Hälfte läuft bei mir unter "ganz nett" und es fehlt einfach an echten Highlights. Die kommen dann mit der zweiten Hälfte zum Einsatz und nach dem Evergreen 'How Far Jerusalem' plötzlich der Schock. Noch nie zuvor habe ich 'Les Morts Dansant' in einer derart langweiligen, um nicht zu sagen altersschwachen Version gehört. Catley wirkt lustlos, lässt jeglichen Enthusiasmus vermissen, welcher dieser an und für sich magischen Nummer immer innewohnte, und wenn ihr diese Aufnahme einfach mal mit dem Original vergleicht, dann werdet ihr gewiss verstehen, was ich hier zum Ausdruck bringen möchte. Zum Glück fängt sich die Band dann wieder und bringt das Set in Ehren und Würden zu Ende, doch der fade Beigeschmack bleibt. Man kann nur hoffen, dass sich MAGNUM hier noch einmal aus ihrem Erfahrungsschatz bedienen können, denn im August ist die Band für das Rock Of Ages-Festival bereits bestätigt.

Abgesehen von dem einen Patzer und etlichen Lückenbüßern ist "Escape From The Shadow Garden - Live" ganz passabel, jedoch auch alles andere als essentiell. So weh es auch tut, aber MAGNUM werden wohl nie mehr an die Klasse ihrer in den Achtzigern geschaffenen Meilensteine heranreichen können. Dieses Live-Album unterstreicht dies vehement und wenn ich das mit meinem letzen Live-Besuch zur "Princess Alice And The Broken Arrow"-Tour vergleiche, bei der vor allem Bob Catley noch so viel Energie und Hingabe in die Songs gelegt hat, besteht etwas Grund zur Sorge, wie lange uns MAGNUM noch erhalten bleiben werden.

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=6923

Punkte: 6.5 / 10


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