Zu hören bekommt man ein Album welches man nicht wirklich einem Genre zuordnen kann. Hier gibt es Gitarren lastigen Pop/Rock, Wave, Synthie Pop , ein bisschen Alternativ Rock und selbst Industrial Anleihen kann man hier und da vernehmen. An manchen Stellen passt vielleicht auch noch Britpop. Wie gesagt vielschichtiger kann man kaum Musik machen.
Schon der Opener „Vampire“, der zwar nicht der textliche Bringer ist(was aber glaube ich auch Ansichtssache ist), hat echten Ohrwurm Charakter und lädt zum mitsingen ein. Der Song fängt ganz ruhig an, Stephan schmachtet die Strophen dahin, kommt im Refrain dann aus sich raus und versteht es den Hörer in seinen Bann zu ziehen(bei mir klappte das zumindest). Die Emotionen in seiner Stimme, wenn es dieses „from this World“ singt, kann man praktisch spüren.
„Walking On Air“ ist etwas weniger Emotional, hat aber eine ebenso traurig schöne Stimmung und ist musikalisch eine Nummer anspruchsvoller ausgefallen, auch hier gefällt die Gitarrenarbeit sehr gut.
Auch der nächste Track „I Am You“ hat ein klasse Songwriting, ist abwechslungsreich gehalten und ist der erste Song auf dem Album wo die elektronische Seite von LID mehr zu tragen kommt. Die beiden Songs gehören zu den Stärksten auf der Scheibe, auch wenn sie nicht den Ohrwurmcharakter von „Vampire“ erreichen.
So könnte man jeden Song einzeln ausklamüsern, aber dann hättet ihr ja nichts mehr zu entdecken, und zu entdecken gibt es auf und mit „Lost In Desire“ eine Menge. Die Musiker verstehen ihr Handwerk bestens und das Album hat auf der gesamten Länge von 48 min keinen Ausfall zu verzeichnen. Zu erwähnen sei allerdings noch der Schluss Track „I am Drama“, dieser Song hat einen wunderschönen Klavier Part und beendet das Lost In Desire Debüt einfach perfekt. Ein Drama ist LID aber mitnichten.
Fazit: „Lost In Desire“ ist eine Emotionale, eingängige und vielschichtige Scheibe bei der „fast“ alles stimmt und mit der sich Stephan die Latte selbst ziemlich hoch legt. An dem Album wird er sich beim nächsten Mal messen lassen müssen. Eine gelungene Mischung verschiedenster Stile, vereint mit der prägnanten Stimme Stephans, welche durch die Gesangstechnik sehr emotional daherkommt, und einer klasse Produktion macht dieses Album zu dem was es ist. Ein Stückchen Kunst welches sich bestens in die obere Etage der Szene einfügt. Wenn dieses Werk mit der nächsten Scheibe noch getoppt wird, dann werden sie wohl auch noch die Spitze attackieren.
Punkte: 9 / 10