Die legendären LORDS OF THE CRIMSON ALLIANCE erschienen bereits 1986 auf der Bildfläche und brachten es nur auf ein einziges Album. Dieses hieß dann so wie die Band und wurde kurioserweise nie auf CD veröffentlicht. In Undergroundkreisen kann man ohne Übertreibung von einem Heiligtum sprechen, der Staus der Band ist gottgleich. Wo findet man heuer noch eine Metal-Band, die so originell klingt? Allein schon der ungemein hypnotische aber auch schrille Gesang von Frontmann Far Cry (!) ist alles andere als technisch einwandfrei. Zumeist ist der Gesang zweistimmig aufgenommen, wobei die erste Stimme sehr hoch ist und eine zweite tiefere darübergelegt wurde, ähnlich wie bei MERCYFUL FATE.
Aber gerade diese Kauzigkeit ist auch das besondere an LORDS OF THE CRIMSON ALLIANCE. Einzig alleine noch Tim Baker von CIRITH UNGOL und der KING (MERCYFUL FATE) könnten als vager Vergleich herhalten. Und dennoch ist alles anders. Keiner da draußen hat solch eine Stimme! Dann diese Musik, die ist nicht von dieser Welt…Progressive Songs mit allerlei Tempowechsel und mystischem Touch, soundlich eher in den Siebzigern verwurzelt aber dennoch völlig zeitlos, weil einzigartig. Und auch ziemlich abgefahren, die meisten Metal-Fans werden den Kult um diese Band nicht nachvollziehen können. Songs wie „Firedancer“, “Dragonslayer”, “Swords of Zeus” oder ganz besonders der an MANILLA ROAD erinnernde, mit tiefem Gesang und Hammondorgel veredelte Epic-Göttersong „The Sorcerer“ gehören wirklich zu meinen persönlichen Juwelen der gesamten Metal-Geschichte. Das ist Emotion pur!
Warum nun das Teil dann nicht in meiner All-Time Playlist auftaucht? Nun, ich hatte dieses Album, dass auch früher sehr schwierig zu bekommen war, damals nur auf Tape gehabt und seit mindestens 10 Jahren nicht mehr gehört – und jetzt sind die alten Gefühle wieder da. Schniff! Zum heulen schön!
Punkte: 9.5 / 10