Lord Vicar Signs Of Osiris (2011) - ein Review von Dr. Best

Lord Vicar: Signs Of Osiris - Cover
1
1 Review
8
8 Ratings
9.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal


Dr. Best
25.03.2012 12:56

Nicht mehr und nicht weniger als ein fast perfektes Doom Album.
Hand aufs Herz: Wann kam das letzte, wirklich sensationelle, traditionelle Doom Album heraus? Muss wohl länger her sein, die meisten Bands ergehen sich mittlerweile in billigen Kopien, Pseudo-Okkult-Langeweile und Ideenlosigkeit. Doch keine Sorge, LORD VICAR umschiffen diese Klippen mühelos und zeigen, wie man klassischen Doom auch heute noch zu jeder Sekunde ideenreich zelebrieren kann und profitieren dabei sichtlich von den Erfahrungen ihrer früheren Bands.

Dieses Album ist eine wahre Wundertüte, es entwickelt sich, wächst und gedeiht. Wuchtig überfallen Kimi Kärkis (ex-REVEREND BIZARRE) unverwechselbare Riffs den Hörer und drücken ihn zu Boden, doch fließt das gesamte Album in andere Richtungen, als man es bei REVEREND BIZARRE erwartet hätte. Statt zermalmender, zäher Düsternis wird hier ungeniert den Helden der 70er und 80er gehuldigt, zitiert und neu erschaffen. Akustische Intros und Zwischenteile brechen die mächtigen Riffs ebenso auf, wie flirrende Flanger, Feedbackorgien, Drumsoli oder zähe Lavapassagen.

Highlights hervorzuheben fällt bei diesem Album zugegebenermaßen schwer. Da wären beispielsweise das flott rockende 'The Answer', mit seinem ansteckenden Riff und als Kontrast das zähe, mit Orgeln unterlegte 'Between The Blue Temple And The North Tower'. 'Child Witness' erweist sich als wahres Chamäleon: Türmen sich anfangs noch zäh wabernde, mächtige Riffs, gerät der Mittelteil zu einem wahren Ausbruch und endet in einer mit DEEP PURPLE und LED ZEPPELIN-Zitaten gespickten Jamrunde. Ein besonderes Schmankerl bietet sich jedoch am Schluss, wenn das wahnsinnig schöne, akustische und von "Chritus" eindrucksvoll gesungene 'Endless November' direkt in den Abschluss 'Sign Of Osiris Risen' übergeht, der thematisch und musikalisch an den Opener angelehnt ist. Und so durchlebt man regelrecht komprimiert das gesamte Album rückwärts - Alpha & Omega. Was hier in 20 Minuten emotional geboten wird, ist atemberaubend!

Auffällig ist in meinen Augen neben dem Spielwitz der Band vor allem, dass hier alle Beteiligten einige ihrer besten Leistungen abliefern. Kimis Soli sind jedenfalls so einfalls- wie facettenreich und melodisch wie nie zuvor. Christian "Chritte" Lindersson singt unglaublich gefühlvoll und leidenschaftlich und die Rhythmusfraktion zerlegt einfach alles. À propos: Der Gesamtsound ist schön wuchtig, natürlich und transparent. Hier klingt alles, als stünde man direkt daneben, eine wahre Wohltat heutzutage.

http://powermetal.de/review/review-Lord_Vicar/Signs_of_Osiris,20308.html

Punkte: 9.5 / 10


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