Nach dem sehr experimentellen, aber erstklassigen "V" und dem eher basischen, dynamischen und exzellenten "Birds Of Pray", war ich schon gespannt wie die Ausrichtung auf "Songs From Black Mountain" sein würde.
Nach den ersten Durchläufen fällt zuallererst auf, dass die Akustikgitarre einen deutlich größeren Raum einnimmt und man harte Riffs, wie es sie in der Vergangenheit immer gab, ziemlich vergeblich wartet. Allerdings geht es deshalb hier nicht nur balladesk zur Sache. Genau genommen ist lediglich 'Get Ready' eine echte Ballade.
Die restlichen elf Songs rocken immer noch. Nicht mehr ganz so hart, aber auch durch den vermehrten Einsatz der Akustikgitarre sehr dynamisch und äußerst organisch. Dazu kommt, dass man diesmal auch nach dem ersten Durchlauf auf Anhieb einige Hits ausmachen kann. So ist der entspannte Opener 'The River' ein äußerst gelungener Ohrwurm. Gleiches gilt für die beiden härtesten Songs des Albums. Sowohl 'Show' als auch 'Home' zünden schon bei der ersten Umdrehung und gehen einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf.
Dazu kommen wie immer einige subtile Nummern, die schon ein paar Durchläufe brauchen, bevor man sich nicht mehr von ihnen trennen kann. Dazu gehören 'Sofia', 'Love Shines' und 'Night Of Nights'.
Lyrisch geht es auf "Songs From Black Mountain" einmal mehr in allererster Linie um das Thema Liebe. Dabei schafft es Ed Kowalczyk aber in seinen Gedanken nie peinlich oder platt zu klingen, sondern balanciert geschickt zwischen persönlich-poetischen Texten ('Sofia', 'Love Shines', 'Night Of Nights') und gesellschaftskritischen Hintergründen ('Home', 'Where Do We Go From Here?'). Das Alles wird formvollendet von der überragenden, immer wieder Gänsehaut erzeugenden Stimme von Ed Kowalczyk.
Und damit ist "Songs From Black Mountain" das mittlerweile siebte großartige Album einer Band, die seit nunmehr 15 Jahren den Sektor Alternative Rock entscheidend prägt. Fans von LIVE wissen dies sicher zu schätzen und sollten bereits im Besitz von "Songs From Black Mountain" sein. Jeder, der sich mit Bands wie CREED, THE GOO GOO DOLLS, CAROLINE'S SPINE, PEARL JAM, 3 DOORS DOWN beschäftigt, muss auch zwingend LIVE antesten. Nach wie vor die beste Band des Genres.
Anspieltipps: The River, Show, Sofia, Love Shines, Home, Night Of Nights
http://www.powermetal.de/review/review-7591.html
Punkte: 8.5 / 10
