Lethal Aggression Ad Nauseum (2009) - ein Review von Iron Angel

Lethal Aggression: Ad Nauseum - Cover
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6.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Crossover, Thrash Metal


Iron Angel
31.03.2010 01:23

Lange ist’s her und die Erinnerung daran, wie das hervorragende Debüt „Life Is Hard... But That’s No Excuse At All!” dereinst den Rezensenten weggeblasen hat, ist noch immer lebendig. Einen brachialen Punk-Thrash-Mix bot die Band auf ihrem 1989 erschienenen Debüt und schon zwei Jahre später lösten sie sich wieder auf – angeblich, weil ihr damaliger Lifestyle sie zu einer Pause gezwungen hat. 2001 erfolgte die Reunion und wurde mit einem Re-Release des Demos sowie der bis dahin unveröffentlichten 91er LP „Godservation“ gefeiert. Allerdings stellte Sänger John Saltz das einzige verbliebene Mitglied des ursprünglichen Line Up dar. Wie dem auch sei, nachdem bereits 2007 der Re-Release des Debüts und der EPs stattfand, hat die Band nun ein neues Album im Kasten und legte dieses 2009 vor.

Ihrer musikalischen Ausrichtung, welche man heutzutage wohl auch als Thrashcore bezeichnen mag, ist die Band treu geblieben. Leider kann die unbekümmerte Spritzigkeit des Debüts jedoch nicht mehr erreicht werden und auch die moderne, etwas dumpfe Produktion leistet diesem Empfinden Vorschub. Auch mit Ideenreichtum kann der aktuelle Output nicht gerade glänzen. So ist das knüppelnde „Corporoganda“ eigentlich recht packend, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier lediglich der Knüppel-Part von „We Are Disease“ in komprimierter Form dargeboten wird. Und sobald dann „Free Is A 4 Letter Word“ ertönt, so muss man schon direkt zum vierten Stück zurückskippen, um zu bemerken, dass hier nicht haargenau der gleiche Anfang verwendet wird, sondern in minimal abgeänderter Form wiederholt wird – dabei ist der sich offenbar an DEN Klassiker von SHOCK THERAPY anlehnende Songtitel für sich genommen ja durchaus ganz nett. Überhaupt sind die Songtitel ja eigentlich ganz cool und so kann mir bei Titeln wie „MySpace Slut“ oder „Crossover Crossdresser“ durchaus ein Lächeln übers Gesicht huschen. Leider lässt die Umsetzung dann doch ein wenig zu wünschen übrig...
Aber wenn es Defizite auf der instrumentalen Seite gibt, so vermag ein toller Sänger das ja durchaus wieder zu einem guten Stück auszugleichen. Doch auch im Gesangsbereich kann die Band nicht punkten und der eingangs erwähnte, zur Auflösung führende Lifestyle scheint sich in der Stimme von Saltz zu manifestieren – es klingt einfach zu sehr danach, als wolle hier ein alter Mann noch einmal seine Jugend zurückholen.
Nach etwas über 38 Minuten sind dann die dreizehn Tracks des Albums durchgelaufen und es folgt unerwartet noch ein Hidden Track, welcher mit der phänomenalen Laufzeit von über 35 Minuten aufwarten kann. Diese abnorme Länge lässt sich allerdings einfach erklären, denn es handelt sich hier um ein komplettes Live-Set, welches im Jahre 2003 im legendären CBGB mitgeschnitten wurde. Trotz bemitleidenswerter Soundqualität entbehrt dieses vorwiegend aus älterem Material bestehende Live-Set allerdings nicht eines gewissen Charmes, welcher das Album zu retten aber auch nicht mehr wirklich imstande ist.

Für Fans mag die Scheibe noch einen gewissen Reiz haben, dem Neueinsteiger würde ich aber dringend zum Debüt raten. Wenn’s aber unbedingt die Neue sein muss, dann würde ich als Anspieltipp mal „Corporoganda“ und „Stupidity“ empfehlen.


© by Iron Angel

Punkte: 6 / 10


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