Eigentlich ist das Album ja mit THE SOUNDTRACK FROM THE FILM bezeichnet, und dies obwohl das Set der beiden ja nicht 100%ig übereinstimmt. So ist z.B. Black Dog im Film, aber nicht auf der LP. Dafür ist Celebration Day auf der LP zu finden, aber nicht im Film. Erst ab dem CD-Re-Release von 2007 ist auf der Audio-Seite das Konzert in voller Länge enthalten. Ich beschränke mich hier auf das Original-Release.
Nach einer kurzen Aufwärmphase mit den noch nicht so langen Titeln Rock And Roll und Celebration Day werden die Titel dann mit dem Titelsong The Song Remains The Same und Rain Song eine Stufe länger, bevor das erste Highlight folgt: Dazed And Confused mit knapp 27 Minuten Länge. Bei diesem Titel ist es schon einmal angeraten, sich auch mal den Konzertfilm anzusehen. Es gibt wenige Gitarristen, die ihr Instrument mit dem Geigenbogen bespielen. Und Jimmy Page hier dabei zuzusehen hat schon seinen Reiz. Ich habe damals die LP vor dem Film gekannt und hatte mich lange Zeit gefragt, wie Page den Sound in Dazed And Confused erzeugt hat. Der Film schaffte dann Klarheit, und nebenbei sind auch seine visualisierten Fantasien zu diesem Titel nicht ohne.
Ein von Blues nur so triefendes No Quarter eröffnet die zweite Scheibe. Jean Paul Jones tauscht hier den Bass gegen die Keyboards. Das Stück belegt hier eindrücklich, dass man nicht zwingend einen Bass braucht, um einen guten Bluessound hinzulegen. Über Stairway To Heaven geht es zu Moby Dick mit John Bonham's Schlagzeug-Solo. Das stärkste Stück kommt, wie schon bei Scheibe 1, auch bei Scheibe 2 zuletzt: Whole Lotta Love, ebenfalls eine Bluesrock-Nummer. Plant und Page laufen hier zur absoluten Höchstform auf. Stimme, Gitarre, und dazu noch das besondere Instrument namens Theremin. Zwiesprache auf höchstem Niveau.
Das Album wie auch der Film gehören in jede Rock-Sammlung. Beide haben schon längst Kultstatus. Wer sich mit der Geschichte von Hardrock und Metal befasst, der kommt an Led Zeppelin ohnehin nicht vorbei.
Punkte: 10 / 10