Auf "La Octava Copa De Ira" findet der interessierte Hörer eine rau und drückend gehaltene Black/Death Metal-Mischung vor. Es ist nicht zu dementieren, dass der Todesmetall hier definitiv die Vorfahrt hat, denn "The Last Twilight" spielen schnell, hastig und lockern ab und an durch rhythmische Mid-Tempo-Passagen ab. Sehr typisch eben, und zu viel "Black" sollte man sich somit also nicht erwarten. Erinnert wurde ich an Veröffentlichungen wie "The Last Supper" der österreichischen Legenden "Belphegor" - aber nur stellenweise.
Spiel- wie soundtechnisch gibt es nur wenig zu bemängeln. Das Dargebotene ist innerhalb seiner Grenzen absolut in Ordnung und gelungen, sticht aber aus der groben Masse nicht sonderlich heraus. Die Gitarren sind für das Genre typisch dumpf-verzerrt, das Schlagzeug knackig, die zwischen Growls und Screams wechselnden Vocals gut eingebunden, aber der Bass geht hie und da etwas im Chaos unter. Zwar ist er durchaus hörbar, allerdings bedarf es guten Lauschern, um ihn im dröhnenden Klangbild von "La Octava Copa De Ira" tatsächlich akustisch wahrzunehmen. Seiner Aufgabe als "Druck-Macher" wird er aber definitiv gerecht.
Grundsätzlich bieten die Spanier hier also ein ganz solides Album, wobei es für meinen persönlichen Geschmack aus kompositorischer Sicht doch ein wenig an Eigenheit fehlt. Wer sich im typischem Death Metal mit leichten Black Metal-Einflüssen stilistisch beheimatet fühlt und mal wieder etwas Neues hören möchte, darf "La Octava Copa De Ira" gerne seine Aufmerksamkeit schenken. An Individualität und Exklusivität fehlt es ein bisschen, was den bei jungen Bands erhofften Überraschungseffekt leider etwas schmälert. Sollten "The Last Twilight" an diesen Stellen noch etwas zulegen, sehe ich künftigen Veröffentlichungen aber durchaus positiv entgegen - die Basis stimmt immerhin.
Wolfgang / RottingHill.at
Punkte: 7 / 10