Das futuristische Element wird musikalisch durch Electro-Beats und Synthie-Spielereien unterstrichen. Diese halten sich jedoch erfreulich dezent im Hintergrund und setzen Akzente, ohne das Geschehen zu dominieren. Den Löwenanteil macht klassischer Gothic-Rock aus, der technisch gut umgesetzt ist, es aber komplett an spannenden und innovativen Höhepunkten vermissen lässt. Die Gitarren schrubben zu viele Standard-Riffs herunter, die Rhytmen sind etwas arg gleichförmig und die Melodien setzen zu sehr auf poppige Eingängigkeit ohne Hook-wirkung.
Wo die Musik im Durschnitt versackt, sticht immerhin die Stimme der Britin umso deutlicher heraus. Diese versucht sich weder an klassischem Operngeträller, noch an pathosschwangerer Theatralik, sondern hat eine erfrischend natürlichen, dabei aber immer ausdrucksstarken Klang mit Wiedererkennungswert. Letztlich tröstet das aber auch nicht darüber hinweg, dass es "Dystopia" an echten Höhepunkten und Tiefenwirkung fehlt. Mit etwas mehr Abwechslungsreichtum und clevererem Songwriting, wäre hier wesentlich mehr drin gewesen.
(http://www.metal.de/gothic-metal-mittelalter/review/lahannya/48002-dystopia/)
Punkte: 5 / 10