Kong What It Seems Is What You Get (2009) - ein Review von frankjaeger

Kong: What It Seems Is What You Get - Cover
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8.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Industrial Metal, Progressive Metal


frankjaeger
14.05.2009 14:02

Unverhofft ein neues, phantastisches Lebenszeichen in Form von Instrumentalmetall der Jünger der Quadrophonie
In den Neunzigern bin ich mal unverhofft in ein KONG-Konzert geraten, welches dann zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Erst verlöscht das Licht, und dann gehen Spots an und beleuchten die Musiker. Einen in jeder der vier Ecken des Saales. Klingt komisch? War es nur kurz. Danach war es vor allem intensiv und spannend. Es hilft natürlich, dass die Musik instrumental ist, man sich also nicht auf einen Frontmann konzentriert. So musste die Musik sprechen, denn mit Show war da natürlich nicht allzu viel.

Nach fünf regulären Alben, inklusive einer zwei Alben andauernden Phase bei Roadrunner, die die Alben "Earmined" und "Freakcontrol" sicher zu den beiden bekanntesten der Band gemacht haben dürften, löste sich KONG im Jahr 2000 auf, und die relativ wenigen, aber dafür umso begeisterten Fans weinten bittere Tränen, denn die Alben der Belgier waren immer ein Füllhorn phantastischer Melodien, Klangcollagen und tanzbarer Rhythmen. Womit man sich, wie die Beschreibung sicher schon andeutet, meist zwischen alle rumstehenden Stühle setzte. Ganz sicher wird daher auch "What It Seems Is What You Get" nicht zum Chartbreaker avancieren. Aber genauso sicher ist es für Fans mit einem Faible für‘s Außergewöhnliche ein echter Tipp!

Bassist und Sample-Meister Mark Drillich musste allerdings auf seine alten Mitstreiter verzichten, so dass neben ihm eine komplett neue Truppe das Album eingespielt, aber immerhin Ur-KONGler Dirk de Vries das Album im Studio produziert und abgemischt hat. Das Grundgerüst der Musik von KONG bleibt dennoch das gleiche Rezept, nämlich ein ordentlicher Industrial-Rock-Teppich mit coolen Grooves und harten Riffs. Dazu Samples der originellen, nie penetranten Art, und gelegentliche Prog-Einflüsse, die einer bei Industrial Metal gelegentlich vorkommenden Monotonie eine klare Absage erteilen. Nach dem Genuss von "WISIWYG" fragt man sich, wozu andere Bands eigentlich Gesang benötigen?

Der Sound und das Feeling geht wieder mehr zurück in die Frühzeiten der Band, so dass gelegentlich "Mute Poet Vocalizer" oder "Phlegm" durchschimmern, sei es was die Art der Samples angeht wie auch aufgrund des wieder etwas zugenommenen Härtegrads. Zwischendurch gingen die Experimente nämlich auch mal in recht unmetallische Richtungen, aber jetzt dominiert wieder die Gitarre uneingeschränkt. Was zum Glück noch fehlt, ist eine neue Tour, denn was auf CD gut ist, wirkt live noch einmal ganz anders. Spätestens dann wird jeder KONG-Fan. Deshalb: Achtet auf die Tourdates auf der Bandseite, KONG spielen eigentlich immer irgendwo. Und im Zweifel ist Holland oder Belgien ja auch nicht so weit weg, aber natürlich hoffe ich auch auf eine Deutschland-Tour. Oder mehrere. In jedem Fall aber: Willkommen zurück, KONG, ich habe euch vermisst!

Aus den zwölf Stücken und mehr als einer Stunde Spielzeit lassen sich aufgrund der außergewöhnlichen Natur der Musik nur schwierig Highlights herauspicken, aber ich möchte dennoch ein paar Anspieltipps geben, die nach zahlreichen Umdrehungen ein klein wenig aus dem Album herausragen und große Ohrwürmer sind: Tenfold Right, Change 2012, Musclebound Elf, KLZQ.

Punkte: 8.5 / 10


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