"Edwin (Bennett), an innocent and shy young man, is hit by a nude man falling from a high-rise building while carrying a chandelier. Edwin's penis is mutilated in the accident and has to be amputated; the falling man is killed. Edwin becomes the recipient of the world's first penis transplant: he receives the very large, uncircumcised penis of the womanizer killed in the same accident. With his new bit of anatomy (which he names "Percy"), Edwin follows the womanizer's footsteps, meeting all his women friends, before settling happily with the donor's mistreated widow." - Wikipedia zu Percy
So weit, so schlimm, und wer ein schlechtes Drehbuch schreibt hat auch einen schlechten Soundtrack verdient. 33 Minuten Musik, die wirken als ob sie ganz schnell zwischendurch irgendwie zusammengestrickt wurden, ohne nennenswerte kreative Eingebung oder wenigstens Hingabe. Damit meine ich nicht nur das von den 13 Liedern 6 instrumental sind. Das könnte auch gut sein (wobei ich nicht der große Fan von ausgedehnten Instrumentalstücken bin), denn schließlich handelt es sich um einen Filmsoundtrack. Für Filme sind solche Werke sicher hilfreich. Für das Album ist es aber nicht gut, weil diese Lieder allesamt so wirken als wolle man einfach irgendwas aufnehmen um die Albumlänge zu füllen. Tiefpunkt ist Lied 2, eine Instrumentalversion vom damals taufrischen Megahit 'Lola'. Nee nee, das klingt wie von einem schlechten Alleinunterhalter zusammengeschustert.
Kommen wir zu den Werken mit Text. Da ist es ähnlich – auch die Texte wirken schludrig, wie unfertige Abfallprodukte von guten Kinks-Liedern. 'God's children' muss man lassen das es im Ohr bleibt, allerdings bräuchte der Text Fußnoten. Nur vom Hören meint man einer zutiefst religiöse Band zuzuhören. Man muss sich an der Stelle vor Augen halten das es um eine Komödie über einen transplantierten Penis geht. 'The way love used to be' klingt bei nicht näherem Hinhören mit seinem Streicherarrangement sehr nett, aber auch hier ist der Text einfach platt. Dieses Niveau hatten sie zur damaligen Zeit schon seit vielen Jahren hinter sich gelassen.
An 'Animals in the zoo' gefällt mir das Bild, denn ich weiß auch nicht wer eigentlich wen beobachtet im Zoo. Die Tiere gucken sich ja auch die Menschen an – da kriegt man vieles zu sehen. Die 'I fought the law' Anleihe (oder aber Bo Diddley, je nachdem) ist nett, wirkt aber in dem Zusammenhang genauso unkreativ wie der Rest. 'Willesden Green' ist immerhin was Besonderes, weil mal nicht einer der Davies-Brüder singt, sondern Bassist John Dalton. Dieses Elvis-mäßige Countryimitat fällt durch seine Skurilität aus der Reihe. Diese Idee ist schön, immerhin.
Den Rest des Albums lasse ich lieber unter den Mantel des Vergessens fallen. Immerhin war es nur ein kurzer Tiefpunkt, danach ging es wieder aufwärts.
Erstveröffentlichung: www.tantepop.de/2013/01/album-fur-album-kinks-percy-soundtrack.html
Punkte: 4 / 10