The Kings Of Frog Island III (2010) - ein Review von timcky

Kings Of Frog Island, The: III - Cover
1
1 Review
2
2 Ratings
8.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Stoner Rock



25.02.2011 15:59

The Kings Of Frog Island ist eine Psychedelic/Space-Rock Band aus England und hat nun ihr drittes Album unter dem deutschen Label Elektrohasch Records veröffentlicht. Hierzulande sind sie noch nicht allzu bekannt, doch vielleicht kann ich mit diesem Review ein paar Leute mehr erreichen, sich die Band mal reinzuziehen, denn es lohnt sich!

Das Dritte Album der Kings of Frog Island bildet den Abschluss ihrer Trilogie und ist sogleich das anspruchsvollste. Während Nummer Eins eher die 60er/70er Hardrock- und Stoner-Schiene bedient, und nach einer Mischung aus Cream, Black Sabbath und Crosby, Stills & Nash klingt, wird Nummer Zwei härter, doomiger und tiefer, sogar leichten Drone Doom kann man in manchen Songs ausmachen. Das Ende bildet also Nummer Drei, und auch hier wird man neue Wege gehen.

Laute Trommel- und Paukenschläge eröffnen das Album mit dem Song In Memoriam, ein Publikum scheint im Hintergrund zu murmeln, ein Hund bellt, ein Rabe kräht, daraufhin ruft ein Mann etwas, das schwer verständlich ist, was zusammen mit den sich wiederholenden Trommelwirbel an einen Militärmarsch erinnert. Erst richtig los geht’s mit dem zweiten Song, ein typischer Stoner/Bluesrock-Song, langsam und monoton mit bluesigem Gesang und wummernden Gitarren, ebenso der dritte Song, der von einem hypnotischen Gesang unterlegt wird.

Dark On You dagegen ist eine sehr melancholische Ballade, die schwer und düster daherkommt, was stark an manche Pink Floyd Songs erinnert. Psychedelisch wird es dann mit dem nächsten Stück, The Keeper Of …, das sich langsam aufbaut, während die Gitarren eine Soundwand aus verstörenden Soli errichten und der Sänger sich durch ein Summen in Trance singt und sich langsam weg von dieser Erde beamt.

Der nächste Abschnitt des Albums beginnt mit More Than I Should Know, in dem sowohl die Gitarren als auch der Gesang im Duett spielen und dessen psychedelische Wirkung durch den schwebenden Orgelsound unterstützt wird. Dieser Song ist jedoch erst der Auftakt zur Ode To Baby Jane, ein Soundtrack zur Reise durch das Universum. Space Rock pur. Beide Songs bilden eine Einheit und eröffnen den zweiten Abschnitt des Albums, der im Gegensatz zum tragischen und schweren ersten Abschnitt, postive Energie verstreut. An Effekten wird dabei nicht gespart, es wird alles daran gesetzt, den Hörer möglichst Weit in die Unendlichkeit zu schicken.

A Cruel Wind Blows greift dagegen wieder den schweren ersten Abschnitt auf. Mit poetischem Gesang und Akustik-Gitarre wird man auf den nächsten Abschnitt vorbereitet, der sich schließlich in einem Black-Sabbath-typischen Rockbrett entlädt und dann wieder ruhig endet. Der letzte Song, Gallowtree Gate ist eine Fortsetzung des Intros – laute Trommelschläge, aber diesmal mit tragischem Gesang und mächtigen Gitarren.

Die Kings of Frog Island liefern hier somit ein Konzeptalbum ab, welches im Ablauf sehr durchdacht ist. Ein Spannungsbogen zieht sich durch das ganze Album – es beginnt langsam und monoton, baut dann durch Tragik die Spannung auf und entlädt sich dann im zweiten Abschnitt, sozusagen die Erholungspause für den Zuhörer, um ihn schließlich wieder in den Bann zu ziehen.

Das Album endet mit dem Geräusch einer sich schließenden Tür, jemand verlässt den Raum, das Ende der Trilogie ist erreicht.

Den Titel als Progressive Rock Band hätten sie durchaus verdient, alle drei Alben sind sehr abwechslungsreich und bieten von der traurigen Ballade bis zum heftigen Stoner Rockbrett alles, was man sich an Rockmusik so wünschen kann. Persönlich gefällt mir das erste Album am besten, vielleicht weil es das eingängigste ist, doch insgesamt kann man sagen, dass sie mit der Trilogie ein kleines Meisterwerk geschaffen haben.

Beim Hören merkt man schnell, dass das neue Album das anspruchsvollste der Drei Alben ist. Tragik und Melancholie dominieren den Großteil des Albums – mal abgesehen vom entspannten Mittelteil. Dadurch kommt das Album nicht so lässig rüber wie die ersten beiden Alben, stilistisch ist man hier neue Wege gegangen, ob zum Guten oder Schlechten bleibt jedem überlassen, vielleicht wird man etwas enttäuscht sein, dass der Stil nicht so weitergeführt wurde. Dennoch ist das Album sehr gelungen und entfaltet erst dann seine volle Wirkung, wenn man in der passenden Stimmung dafür ist.

Jan, www.stonerrock.de

Punkte: 7 / 10


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