Dass die HATEBREED- und CROWBAR-Sänger hinter KINGDOM OF SORROW stecken, wissen sicher mittlerweile alle. Wenn nicht, dann eben jetzt. Dass die Kollaboration bereits in die zweite Runde geht, nachdem sie mit dem selbstbetitelten Debüt eine nette Mischung aus den beiden eigentlich unvereinbar scheinenden Stilen zelebrierten, sollte für Fans der Bands und harten Grooves eine gute Nachricht sein. Und über einige Songs lang ist es das auch, denn etwas mehr als die Hälfte des Albums knallt sehr ordentlich. Allerdings eben nur die Hälfte. Da liegt nämlich das Problem von "Behind The Blackest Tears". Bei dem Versuch, brutale Groove-Monster zu kreieren, verlieren sich die Herren zu häufig im kompositorischen Morast, bleiben stecken und brauchen zu viele Takte, um sich von dem musikalischen Äquivalent eines alten Lanz-Traktors wieder auf den Pfad ziehen zu lassen, Rauchwolken, Husten und dreckige Stiefel inklusive. So tritt über die Aneinanderreihung von Midtempo-Songs ein gewaltiger Gewöhnungseffekt ein. Oder anders gesagt: Es wird schlicht langweilig.
Natürlich dürfen Fans der oben genannten Bands ein Ohr riskieren, speziell die CROWBAR-Seite schimmert recht häufig durch und veredelt die gemächlicheren Parts des Albums, aber für eine echte Empfehlung ist es dann doch zu einförmig und zu erwartungsgemäß. Und das, obwohl die Songs wie auch schon auf dem Debüt bemerkenswert zielstrebig auf den Punkt kommen. Wenn mehr Melodien wie in den ersten beiden Tracks zu finden wären, würde es dem Album gut tun. So erspielt man sich leider keine Verkaufszahlen außerhalb der CROWBAR und HATEBREED-Fangemeinde.
Anspieltipps: Enlightended To Extinction, God's Law In The Devil's Land, With Barely A Breath, Envision The Divine, Sleeping Beast, Torchlight Procession
(http://www.powermetal.de/review/review-Kingdom_Of_Sorrow/Behind_The_Blackest_Tears,16336.html)
Punkte: 6 / 10