"Zu Schaffen" ist hier der richtige Ausdruck, denn das war, wie vieles 1969 einem der Aufbruchjahre der Rockmusik, keine Ansammlung von schnöden Hitsingles - sondern große Kunst.
"21st Century Schizoid Man", der Opener, nicht von dieser Welt. 7 Minuten geprägt von speediger Dynamik, wahnwitzigen Breaks, verzerrten Gesang- und Gitarrentönen, die den Titel lebendig werden lassen. Die Vorwegnahme des schizoiiden, digitalisierten Menschen? " I talk to the wind" von fragiler Schönheit, getragen von Ian McDonalds Flötentönen und Greg Lakes gefühlvollem und klarem Gesang. Dann geht es noch mehr zu den ewigen Sternen und den höchsten Höhen der Rockmusik: "Epitaph", ein unglaublich schönes, dramatisches und tiefmelancholisches Lied. Mit den furchterregenden Textzeilen:
"Confusion will be my epitaph.
As I crawl a cracked and broken path
If we make it we can all sit back and laugh.
But I fear tomorrow I'll be crying,
Yes I fear tomorrow I'll be crying.
Yes I fear tomorrow I'll be crying".
Nach so viel Musik auf der höchsten künstlerischen Ebene kann man bei dem fast schon niedlich beginnenden "Moonchild" durchatmen, das recht schnell im später oft charakteristischen KING CRIMSON"schen Experimentiermodus mit atonalen Free Jazz-Elementen endet.
Den Abschluss bietet das geniale Titelstück voll mit Breaks, Mellotron-Tönen und einem auch heute noch sehr beeindruckenden trocken harten und virtuosen Schlagzeugbeat.
Ein Monument des Rock. Trotz weiterer hervorragender Alben haben KING CRIMSON diese Sternstunde nie mehr erreicht.
Punkte: 10 / 10