Ich möchte an dieser Stelle auch erwähnen, dass ich bisher noch kein anderes Album von Engage kenne, aber wer bisher meine Rezis verfolgt hat, der kann denke ich erahnen, dass ich wahrscheinlich mir die Werke von Bands, auf die ich einmal akkustisch aufmerksam wurde, nacheinander zulege und hier dann auch vorstellen werde. "Alive or Just Breathing" werde ich daher (noch) nicht so relativieren können.
Was musikalisch auffällt ist, wie in dieser Zeit üblich, dass Killswitch Engage hier noch sehr im unveränderten Hardcore verankert sind, soll heißen: die harten Passagen der Band sind noch sehr rauh und stark von unmelodischen und mit Break bestückten Passagen begleitet - wie heute eben auch, nur weniger mit Killswitch Elementen verfeinert. Umso schöner ist der schlichte Gegenpart, meist im Chorus, bei dem einfach mal die ganzen rauhen Riffs und Screams beiseite gelegt werden und es melodischen und enorm weichgespüllten Gesang gibt. Sänger Jesse Leach, der mit "Alive or just breathing" sein vorerst letztes Album bei KSE einsang (bis er 2012 wieder zur Band zurückkehrte), hat hier einen sehr ungeübten und fast schon pubertären Gesang, aber dafür fallen ihm die einfacheren Sachen, nämlich die Screams, schon leichter.
Was ich einfach cool an diesem Album finde, ist eben oben erwähnter Stilbruch (einen Mix kann ich es nicht genau nennen, denn es wird ja nicht wirklich vermischt, sondern nebeneinandergereiht). KSE machen erstmal eine richtig harte Passage, darauf folgt dann ein kurzer sanfter Part, ohne dass die Band sich irgendwie denkt, diese beiden konträren Stile aufeinander abzustimmen und irgendwie in sich vernünftig hörbar zu machen (oder eben zu mischen wie oben erwähnt, warum umschreibe ich alles immer so umständlich? Hausarbeit-Syndrom...) Das hat etwas und das ist eben die Art, die mir schon ziemlich gefällt, und hier auch hörbar umgesetzt wurde. Natürlich ist das nicht professionell, daher nur 7 Punkte, aber das ist eben simpel gehalten und trotzdem gut umgesetzt, daher 7 Punkte und nicht weniger.
Killswitch Engage befinden sich hier noch am Anfang ihrer Karriere, daher bin ich mal gespannt, was mich auf darauffolgenden Alben erwartet. Sängerwechsel und steigende Szenenpräsens lassen mich nichts Gutes erahnen, aber ich bin schon enorm Schlimmeres gewohnt, siehe Queensr... Nein, lassen wir das mal
Punkte: 7 / 10