Mit Marc Bonilla hat sich Emerson einen kongenialen Partner ins Boot geholt (ohne hier die Leistung der Rhythmusfraktion schmälern zu wollen), der sich die Bälle mit dem Namensgeber perfekt zuspielt. Wer sich ein wenig mit der Geschichte von KEITH EMERSON beschäftigt hat, der weiß, dass man auch auf “Moscow” keine leichte Kost geboten bekommt. Das belegt alleine schon der Titeltrack des zweiten ELP Albums “Tarkus” (1971), der in 35 Minuten mit seinen vielen Taktwechseln dem Hörer so ziemlich alles abverlangt. Zwar sind auch weniger komplexe Stücke auf dem Doppeldecker wie etwa “Lucky Man”, das recht poppige “Marche Train” oder “Touch And Go”, die das Album etwas auflockern. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf den komplexen Stücken, die Neulingen im KEITH EMERSON-Kosmos sicherlich erst einmal als dicke Brocken erscheinen. Nach einigen Durchläufen klaren die Strukturen aber auf und man kann sich gänzlich der Musikalität dieses Albums hingeben. Das hat auch damit zu tun, dass die Songs trotz aller musikalischer Finessen, nachvollziehbar bleiben und man immer einen roten Faden erkennen kann.
Die Gesangspassagen werden von Bonilla übernommen, der hier mit seiner warmen Stimme einen sehr guten Job macht und den Songs die nötigen Emotionen verleiht. Musikalisch ist die KEITH EMERSON BAND sowieso über jeden Zweifel erhaben. Fans werden hier auf keinen Fall enttäuscht werden und wer sich einfach mal einen Überblick über das Schaffen von Herrn Emerson machen will, kann auch gerne zugreifen. Ein Album, das sich im Laufe der Zeit wunderbar entfaltet, ist “Moscow” allemal.
(http://www.metal.de/progressive-metal/review/keith-emerson-band/45655-moscow/)
Punkte: 8 / 10