Nachdem "Brave Murder Day" das Ende der Ära mit Growl-Gesängen markierte, war die Fangemeinde sicher etwas gespalten. Man musste (salopp formuliert) umdenken. Discouraged Ones war sicher nicht schlecht, doch man merkt, daß Renske mit der neuen Gesangsform noch nicht das Optimum erreicht hatte. Die Vocals waren ganz nett, verbesserten sich aber in Punkto Intensität bei diesem Album. Und das Niveau der ersten Tracks konnte Discouraged Ones nicht bis zum Ende halten. Das kann man von Tonight's Descision nicht behaupten, hier folgt ein Knaller nach dem anderen. Die Tracks 1,2,3,4,6 und 8 sind Ohrwürmer schlechthin. Die Texte passen wie das Hinterteil auf die Klobrille.
Leider konnte auf den späteren Aben die Dichte der Hits nicht mithalten. Fakt ist, daß das Songwriting wesentlich komplexer später wurde, was auch seine Anhänger findet.. Aber das ist auch keine Erfolgsgarantie.
Mir gefällt Katatonia der "zweiten Ära" am besten, da sie eben nicht zu komplex schrieben. Weniger war mehr. Prägende Melodien, nach vorne gehende Beats, Energie und Bestimmtheit. Und der Höhepunkt dieser Ära markierte eben dieses Album. Ich gebe deshalb fast 10 Punkte (ein wenig Luft nach oben bleibt fast immer).
- R.I.P.-Chuck!
Punkte: 9.5 / 10