Denn das Album präsentiert die eher etwas sanftere Seite der Band, wenn auch nicht gerade durchgehend ruhig. Ich würde hier eher von Halbballaden und ruhiger beginnenden Midtemposongs sprechen, die aber größtenteils durchaus auch einiges an Härte zu bieten haben, wenn auch in gedrosseltem Tempo (manches wirkt dafür fast schon doomig).
Enthalten sind drei Songs der drei ersten Alben (der jeweils ruhigste von jedem Album), sowie 6 weitere Stücke, die zwar teilweise schon Jahre vorher geschrieben, aber erst auf diesem Album veröffentlicht (und wohl, bis auf die drei Albumsongs, alle in einer einzigen Session aufgenommen) wurden und somit den Kauf absolut rechtfertigen (zumal die meisten davon Überlänge haben).
Den Einstieg bildet das neuneinhalbminütige "Legenda Wyśniona", das von ruhigen Klavierklängen eingeleitet wird und sich dann langsam aufbaut. Nicht in der Art wie z.B. "Fade To Black" von METALLICA, sondern eher so, dass teilweise oft das gleiche Thema immer wieder gespielt wird, sich aber immer mehr Instrumente oder Variationen im Spiel hinzugesellen.
Dieser Song repräsentiert das Album schon ganz gut, wobei es auch noch ein kurzes Instrumental gibt und in "Delirium Tremens" ein sehr langer Orgelpart die Mitte dominiert, bei der Roman nur mit ruhiger Stimme drüberspricht. Unvermittelt geht der Song dann nach mehreren Minuten plötzlich weiter, was sehr merkwürdig wirkt, irgendwie aber auch einen eigentümlichen Reiz auf mich ausübt. Jedenfalls kann ich mich meist gut auf die Atmosphäre des fast zwölfminütigen Stücks einlassen. Alle anderen Stücke sind mindestens ebenso gut.
Wer die Band mag und auch ohne Speed und Thrash Metal leben kann, sollte der Scheibe jedenfalls definitiv eine Chance geben!
Punkte: 8.5 / 10