Es beginnt etwas verhalten, doch spätestens bei Track 2 ist man völlig drin, in dieser anderen, so einzigartigen Welt. Die Klänge hüllen einen ein wie ein seidiger Schleier und füllen den ganzen Raum aus. Instrumente, Stimme, Melodie und Texte drücken sich in perfekt abgestimmtem Timing die Klinke in die Hand. Die düstere, melancholische Atmosphäre tut den Rest.
Wesentlich dazu beigetragen hat sicherlich Roy Khans unvergleichliche Stimme, die Art und Weise, wie er einzelne Worte (!) betont und so die Songs mit einer ganzen Bandbreite an Emotionen versieht. Ebenfalls auffällig sind Thomas Youngbloods langsame, sorgfältig gespielte Solos, die bei jedem Song exakt im passenden Moment beginnen und mit einem ebenso passenden Übergang enden. Um den druckvollen Bass und das Timing des Schlagzeugs gar nicht erst zu erwähnen. Doch damit nicht genug: Die Gastsängerinnen (u.a. Epica-Frontfrau Simone Simmons) sind sich ihren Rollen vollends bewusst und bilden im Einklang mit den gut platzierten Zwischenparts und Intros sozusagen das Sahnehäubchen.
Und jetzt sollte ich zu einem Punkt kommen, bevor ich wehleidig werde: „The Black Halo“ ist von der ersten bis zur letzten Sekunde durchdacht. Was man nach sechs Jahren immer noch wöchentlich hören kann, ohne es Leid zu werden, hat mehr als die Bestnote verdient.
Punkte: 10 / 10