Wie auch live hört man da Musik, die alle denkbaren Spielarten von Black-Music (Ausnahme Rap) sowie Rock und Prisen von Klassik enthält. Dabei lässt sich kaum ein Stück einem Genre direkt zuordnen. Vielmehr ist alles aufs Dichteste miteinander verwoben. Judith hat alle Stücke samt Text selbst verfasst. Sie hantiert also virtuos mit dem kompletten musikalischen Erbe, das sie in ihrer Jugend vorfand und kreiert daraus einen sehr modernen Stil. Gelegentlich, aber beileibe nicht durchgehend, könnten Passagen auch auf Prince-Alben auftauchen. Wen wunderts, schließlich arbeitete Judith mit Prince in dessen letzten Jahren. Weitere Orientierungsmarken wären Sly & The Family Stone und Funkadelic.
Virtuos ist übrigens nicht nur das Songwriting und die Arrangements sondern auch die Instrumentalarbeit. Judith spielt eine amtliche Rock- und sonstige Gitarre und erzeugt am Piano Stimmungen, die im positiven Sinn gefangen nehmen. Ihre Stimme ist optimal intonationssicher, hat einen riesen Tonumfang, ist sehr modulationsfähig und bei Bedarf auch mal so laut, dass evtl. gar kein Mikro nötig wäre.
Punkte: 10 / 10