Nichts desto trotz gibt es natürlich auch Priest-typische Songs zu hören. Vor allem die erste Hälfte wartet mit einigen druckvollen Nummern auf. Der stampfende Opener "Prophecy", schnellere Nummern wie "Revelations", "Pestilence and Plague" oder "Persecution" sowie monumentale Stücke wie "War" oder "Death" stellen garantiert jeden Liebhaber traditionellen Schwermetalls zufrieden.
In der Mitte geht es storybedingt mit "Lost Love", "Exiled" und "Alone" etwas ruhiger zu. Auch stören sich viele an den eingeschobenen kurzen Intros und Überleitungen. Dazu gibt es nur zu sagen, dass "Nostradamus" definitiv nur halb so viel Spaß macht, wenn man mal eben einen Song hört. Das hier ist kein Metal-Fast Food. Die volle Pracht entfaltet das Doppelalbum erst, wenn es als Ganzes am Stück und ungestört genossen wird.
Alles in Allem kann ich "Nostradamus" allen mit Bedürfnis nach der Extraportion Tiefgang empfehlen. Wer einfach nur abrocken will ist sicher etwas fehl am Platz. Dass es sich bei Halford, Tipton, Downing, Hill und Travis um absolute Ausnahmemusiker handelt muss man nicht extra noch erwähnen. Übrigens hat Don Airey mal wieder die Keyboardparts übernommen.
Einer höheren Note als 8 gibt es nicht, weil mir die Produktion rein subjektiv nicht an allen Stellen zusagt und weil es den ein oder anderen nicht ganz so gelungenen Moment gibt, aber das lässt sich bei 23 Titeln einfach nicht vermeiden. The Priest is back!
P.S. Man beachte das wiedermal grandiose Artwork von Mark Wilkinson.
Punkte: 8 / 10