Joy Denalane Born & Raised (2006) - ein Review von schanzer.in

Joy Denalane: Born & Raised - Cover
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8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Pop: Pop-Rock
Soul / R&B



13.12.2020 12:13

Zwischen meiner Rezi zu "London Sessions" von Mary J. Blige und dieser hier lag zeitlich das Mittagessen. Weil es sich stilistisch um sehr ähnliche Musik handelt, habe ich eine Playlist mit beiden Alben gemacht und per Zufallswiedergabe beim Essen laufen lassen. Das war schon interessant: Gar nicht so einfach auf Anhieb zu sagen, ob jetzt gerade Joy aus Berlin oder Mary aus N.Y. singt. Lediglich bei sehr lauten Passagen sticht Mary J. Blige raus, weil sie die noch kräftigere Stimme hat. Insgesamt ein Kompetenzbeweis für unsere Soul-Queen Joy Denalane aus Berlin.
Gleich zu Beginn klingt "Change" wie Curtis Mayfield in Person, auch kompositorisch eine ganz starke Leistung. "Let Go" folgt in der gleichen Spur, ebenso stark. Wie bei den London Sessions von vorhin folgt auf Position 3 eine Ballade, hier "Be Real". Ein weiterer Höhepunkt ist nun "Heaven And Hell", das wird von einem Rap eingeläutet, der aber sehr locker und groovig, ganz ohne kindische Rapper-Attitüde, daherkommt. Eine ganze starke Hookline krönt dieses Juwel. Wenn ich das gelungene "One In A Million" höre, bin ich froh, dass der Text auf Englisch ist :-) Auf Deutsch würde mich das kitschige "Du bist einer unter Millionen für mich" sicher nerven. Vielleicht ist es sowieso ein Vorteil für uns, dass wir die meist englischen Texte beim Musikhören je nach Laune auch einfach ausblenden können. Ein Muttersprachler kommt da nicht davon....
Alle 15 Tracks halten im Prinzip das Niveau der bisher erwähnten. "Caught Up", "Stranger In This Land" und "Soweto '76-'06" möchte ich jedoch besonders hervorheben.
"Born & Raised" - ein wunderbares Soul-Album im authentischen 70er (Curtis Mayfield) Stil.

Punkte: 9 / 10


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