Infinity aus dem Jahr 1978 ist das vierte Studioalbum von Journey, sowie das erste Album mit dem neuen Sänger Steve Perry und und das letzte mit dem Schlagzeuger Aynsley Dunbar. Der vorige Sänger, Robert Fleischmann, der nur ein knappes Jahr der Band angehörte, wurde ersetzt, war aber trotzdem noch als Songschreiber an einigen Songs beteiligt, vor allem an dem bekannten "Wheels".
Um den Austausch der Sänger gibt es einige Gerüchte und Anekdoten, entweder von einem Ultimatum der Plattenfirma, endlich Hits zu produzieren bis zu der Aussage, Perry gab vor, der Cousin eines Roadies zu sein und sang während Fleischmanns Abwesenheit bei einem Soundcheck mit der Band, wodurch er der Ersatz wurde. Komplettiert wurde die Band durch die Gründungsmitglieder Neal Schon (Gitarren, Gesang) und Ross Valory (Bass, Gesang) sowie Gregg Rollie (Keyboards).
Das Album erreichte Platz 21 in den Billboard Charts und verkaufte mit einer Million Alben soviel wie alle drei vorigen - noch Santana/Jazz-Fusion beeinflussten - Alben zusammen.
Trotzdem wird das Album zwiespältig bewertet, auch später noch. Entweder sieht man hier die Abkehr vom proggigen, Latin-Fusion beeinflusstem Rock der Ex-Santana-Musiker oder man sieht hier die Proto-AOR-Band, die sich Bands wie Boston, Foreigner, Styx etc. annähert und auch Balladen produziert. Von letzterem (AOR) ist auf diesem Album viel zu hören, von ersterem weniger (Prog).
Interessant ist, dass auf diesem Album die Gitarren noch nicht so weit nach vorne gemischt sind wie in den späteren Alben. Hier sind noch genügend Keyboards von Gregg Rolie zu hören, der sich teilweise (noch) mit Steve Perry den Leadgesang teil.
Da ein Hitalbum her musste, wurde der britische Produzent Roy Thomas Baker engagiert, der viel mit Queen gearbeitet hatte. Er brachte einen vielschichtigen Soundansatz mit, den er mit dem Tontechniker Geoff Workman umsetzte. Auch das Markenzeichen der Band, die aufeinander gestapelten Harmonien, stammen von Baker. Auf diesem Album wurden letzteres erreicht, indem er jeden Sänger jeden Harmonieteil im Gleichklang singen ließ, sodaß es sich wie ein Chor anhört.
Natürlich fielen sofort Begriffe wie Mainstream und Ausverkauf.
Über die Songs braucht man nicht viel zu sagen: "Wheels in The Sky" ist der Klassiker. "Lights" huldigt der Heimat-Stadt San Francisco ("Cit-tay by the Bay") und war lange die inoffizelle Hymne der Stadt. "Feeling That Way" und "Anytime" gehen ineinander über und werden so auch oft im Radio zusammengespielt, bei letzteren singt Gregg Rollie den Leadgesang.
"Patiently" ist eine langsame Ballade und ist der erste Song, den Perry und Neal Schon gemeinsam geschrieben haben. Von der Progressive-Seite her ist für viele "Winds Of March" der beste Song des Albums, weil man hier noch viel vom früheren Sound hört, aber schon kombiniert mit der sich andeutenden Richtung. Etwas härter sind die Songs "La Do Da" und "Can Do". "Opened The Door" und "Somethin' To Hide" sind etwas langsamer Songs.
P.S.: Nach den Aufnahmen des Albums verließ Aynsley Dunbar die Band.
(Quellen: Wikipedia.de, rezensator.de, progarchives.com)
Punkte: 8.5 / 10