Dabei bleiben die Texte nicht hinter der Musik zurück. Andi A. singt von seiner Beziehung zur Vernunft (es ist kompliziert), übt Selbstdarstellung mit kreativen Lügen oder kritisiert das kapitalistische Konsumverhalten in "Logische Obsoleszenz". Das Talent besteht hier nicht nur in der politischen Relevanz, sondern auch in der interessanten, bildlichen Verpackung und im Geschichtenerzählen. Da ist alles ganz fundamental politisch, selbst wenn es nur um individuelle Freiheiten geht: "Waschen, schneiden, legen / Diese Frisur, die braucht kein Beileid / Nicht gewagt und nicht verrückt / Das nennt man künstlerische Freiheit". Die kleinen persönlichen Krisen werden in "Drama Drama" in Perspektive gesetzt: "Hungersnot und Flüchtlingsboot, wohnungslos und Kältetod - und was geht mich das an?" und am Ende beteuert die Band, wenn es drauf ankommt, sind wir "Allegleich". Das ist nicht nur musikalisch höchst relevant, sondern auch äußerst sympatisch.
Highlights: Waschen Schneiden Legen, Vernunft, Freizeitstätte Garath, Fundbüro
Punkte: 10 / 10