Jean-Michel Jarre Equinoxe (1978) - ein Review von zound74

Jean-Michel Jarre: Equinoxe - Cover
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1 Review
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15 Ratings
8.17
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Pop: Ambient, Electro



06.12.2008 14:35

Als Jean Michel Jarre 1978 Equinoxe herausgab, da hatte er eine Phase drastischer Veränderungen in seinem Leben hinter sich. Mit dem Vorgängeralbum Oxygène war der Musiker aus Lyon über Nacht weltberühmt geworden. Der Millionseller hatte ihn von den tiefsten Nobody-Niederungen in schwindelerregende Starhöhen katapultiert. Dementsprechend hochgesteckt waren die Erwartungen, die man an den Nachfolger knüpfte. Doch Monsieur Jarre ließ sich davon nicht beirren. Er nahm auch Equinoxe wieder daheim in seinem zum 8-Spur-Studio umfunktionierten Wohnzimmer auf und entwickelte seine "Hintergrundmusik fürs alltägliche Leben" (O-Ton Jarre) gelassen weiter.

Die vierte Veröffentlichung im Langspielformat, für die lange vor dem Erscheinungstermin schon 1,5 Millionen Bestellungen vorlagen, legte der Franzose als Konzeptalbum an. In acht sinfonisch anmutenden Instrumentalstücken reflektierte er den Ablauf eines 24-Stunden-Tages, wobei jedes Musikstück eine andere Tages- oder Nachtzeit repräsentierte.
In seinem verkabelten Cockpit, bestehend aus diversen Synthesizern, Mellotron, Vocoder, Rhythmuscomputer und Sequencer, kreierte Jarre seinerzeit einen gefühlvoll-warmen Elektronikklang, der das Vorurteil von den leblosen und steril tönenden Musikmaschinen gründlich widerlegte. Er entlockte den Mikroprozessoren seines Equipments eingängige Ohrwürmer, die mittlerweile so populär sind, daß sie die Spatzen von den Dächern pfeifen. Besonders die zum Mitsingen einladende Komposition "Part V" ist längst so etwas wie ein Gassenhauer des Computerzeitalters.

Punkte: 9 / 10


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