Nach dem eigentlich überflüssigen und nichtssagenden "Novus Inceptum" kommt das zermalmende "Severe Emotional Distress" und fegt erstmal alles weg. Stus herausragende Fähigkeiten werden auf diesem Stück noch nicht demonstriert, und Gott sei dank ist das Stück ein schnelles Melodic Death Stück, sonst würde man bei den Lyrics glatt an eine klischeehafte Emoband denken, so kann man die Lyrics getrost beiseite lassen und das Lied genießen.
Dass "Severe Emotional Distress" erst der Anfang war zeigt "Nothing". Wütender Gesang mit darauffolgendem Falsetto und Growlbegleitung, dann der Refrain. Das wird so wiederholt und trotz seiner Einfachheit geht die Rechnung auf und das Lied einem nicht so schnell aus dem Kopf.
Der wohl bekannteste Into Eternitytrack "Timeless Winter" beschert uns ein Intro, der an "Splintered Visions" erinnert (nur nicht so genial) und in "Severe Emotional Distress" Manier weitergeht. Soll heißen nur Screams und Growls und der Refrain im Cleangesang.
Was Into Eternity auf "Out" machen ist wirklich krank. Da werden alle Register gezogen, erst wütend schnelle Riffs und bolzende Drums, dann brutales Gebrülle, Refrain mit Ohrwurmpotential und zwischendrin immer wieder die hohen Halfordschen Screams. Ein wirklich wahnsinniges Stück!
Dahingegen langweilt das Stück "A Past Beyond Memory", da sehr schlicht gehalten und ohne jegliche Höhepunkte, und auch "Surrounded by Night" enttäuscht, obwohl es sehr gut anfängt und man sehr gespannt ist wie es weiter geht. Und wie geht es weiter? Als austauschbare Halbballade. Schade eigentlich, es hätte ein gutes progressives Stück werden können, das "The Scattering of Ashes" wirklich gebrauchen kann, denn mehr als chaotischen Extreme Metal bieten Into Eternity hier nicht wirklich, so vermisst man irgendwann Stücke, die in Richtungen progressivere Richtungen gehen wie "Black Sea of Agony".
Nichtsdestotrotz wird man einige Zeit durchaus Spaß mit dem Album haben, zumal die Band mit sehr eingängigen und teils sogar vertrauten Melodien arbeiten und es in jedem Lied eine Stelle gibt, die dem Hörer hinterher im Kopf bleibt (Bestes Beispiel "Suspension of Disbelief), zudem meist ziemlich geniale Gitarrenspiele, die, im Gegensatz zum Rest des Stücks, nicht wirklich rasend schnell sind, und zudem alles andere als chaotisch (siehe "Eternal")
Vor zwei Wochen noch hätte ich sicherlich 10 gegeben, allerdings fängt das Album mittlerweile an mich, trotz des allseitsbeliebten Chaos', zu langweilen. Es klingt eigenartig, doch sogar Into Eternity können mal eintönig wirken. "Timeless Winter" kannte ich von der Band als erstes und habe ich mittlerweile totgehört, und abgesehen von all dem Dampfwalzen frage ich mich, warum eine Band, die mehr Ideen hat als manche Labels mitsamt ihrer Schützlinge, plötzlich Riffs aus Liedern desselben Albums recyclet. (Der Riff von "Paralyzed" klingt fast identlisch mit dem aus "Suspension of Disbelief")
Punkte: 8.5 / 10