Denn knapp 20 Jahre ist es nun her, dass mir ein damals guter Bekannter zu Schulzeiten über ICQ (ja, das gab's damals noch) eine Datei namens thequietplace.mp3 zukommen ließ. Es sollte mein erster Berührungspunkt mit der Musik etwas härterer Gangart sein, mit einer Band, von der ich bis zum damaligen Zeitpunkt noch nie etwas gehört habe, und: Der Beginn meiner Liebe zu dieser Musik namens Metal in all seinen Facetten.
Klar, dass ich mir dann als 16-jähriger Steppke bald das zugehörige Album holen musste - ebenfalls eines der ersten Stücke meiner mittlerweile doch ganz ordentlichen CD-Sammlung. Daher dürfte einleuchtend sein, dass STYE für mich in jeglicher Hinsicht ein mehr als besonderes Album war - und auch immer noch ist. Speziell mit The Quiet Place habe ich In Flames kennen und lieben gelernt, der Sound, den die Schweden da auf dieser Platte kreiert haben, war für mich einfach der Inbegriff dieser Band. Krachende Gitarrenwände, ein wunderbares Gleichgewicht zwischen Clean- und Melodeath-Gesang, viel, aber nicht zu viel Keyboard sowie angenehm melodisch-catchy und - zugegebenermaßen - nicht zu anspruchsvoll für den Hörer. Nahezu jeder Song war und ist da für mich ein Hit, das Album hält ein konstant hohes Niveau. Dead Alone, My Sweet Shadow, Superhero Of The Computer Rage, Dial 595-Escape,... allein während ich diese Titel hier niederschreibe, beginnen die Songs in meinem Kopf zu laufen und ich fühle mich in den heißen Sommer 2006 zurückversetzt, als ich zum ersten Mal auf diese Art von Musik stieß. Das waren "meine" In Flames, so musste die Band für mich klingen - die wabernden Keyboards am Anfang von The Quiet Place bereiten mir bis heute Gänsehaut.
Deswegen kann ich auch - bis heute - mit der Phase rund um dieses Album am meisten anfangen (Colony bis einschließlich Come Clarity). Die Speerspitze wird für mich aber immer die STYE bleiben, denn der angenehmen Zugänglichkeit dieses Albums verdanke ich einfach unzählige Stunden mit "meiner" Musik, auf Konzerten und Festivals sowie das Interesse, selbst ein Instrument zu erlernen - quasi fast eine Art Lifestyle. Für all das hat dieses Album von In Flames in gewisser Weise damals den Grundstein gelegt. Und das sind mir schon mal satte 9 Punkte wert.
Punkte: 9 / 10