MrPsycho


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Zum Verkauf 0 Eingetragen 169
Bewertungen: 19 Reviews: 12
Genres: Metal, Rock
Bewertungsverteilung von MrPsycho
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Die letzten Bewertungen
8.5 für Draconian: Under A Godless Veil (2020) (31.03.2025 13:34)
5.5 für Opeth: In Cauda Venenum (2019) (08.12.2024 15:28)
7.0 für Aborted: Vault Of Horrors (2024) (09.04.2024 17:45)
8.5 für Slaughter To Prevail: Kostolom (2021) (13.09.2023 12:09)
8.0 für Ghost: Impera (2022) (03.03.2023 13:16)
8.0 für Nargaroth: Era Of Threnody (2017) (19.09.2018 19:52)
8.5 für Ghost: Prequelle (2018) (12.07.2018 15:01)
Insgesamt 19 Bewertungen vorhanden. Alle anzeigen
Die letzten Reviews

31.03.2025 13:34 - Draconian: Under A Godless Veil (2020)

8.5 / 10
Tatsächlich ist so eine Musik, wie Draconian sie machen, früher überhaupt nie meine Baustelle gewesen, ich bin ja trotzdem eher im klassischen Black bzw. Death Metal daheim. My Dying Bride waren da so die ersten, mit denen ich in ein ähnliches Fahrwasser reingeschlittert bin - fand ich gut, aber für meinen Geschmack nicht überragend, daher das Genre lang links liegen gelassen. Aber was die Schweden von Draconian mit Under A Godless Veil anbieten, holt mich wirklich voll ab. Der ständige Kontrast und Wechsel zwischen dem süßlichen, melancholischen Frauengesang und den harten, ausladenden und sehr voluminösen Growls Jacobssons sind ein entscheidendes Trademark auf dem Album. Gerade, wenn man sich zu sehr in der lieblichen Stimme Langhans' wohlfühlt, grätscht erbarmungslos der doomig-niederschmetternde Männergesang dazwischen. Ähnlich bei den Instrumenten: Wunderbar verspielte Melodien wechseln sich ab mit stampfender, meist langsamer bis im Midtempo angesiedelter Instrumentalarbeit. Herauskommt eine wundersam ergreifende Ambivalenz, die man so nur selten hört. Zuckersüß, warm und wohlwollend wechseln sich bei diesem Werk stets und in jeder Hinsicht ab mit hoffnungslos, kalt und düster. Dazwischen regiert eine Melancholie, die ihresgleichen sucht und den Hörer auf eine wunderbare Art und Weise mitzunehmen, zu berühren vermag. Das gesamte Album klingt wie ein erster warmer, noch bewölkter Frühlingstag im März - hier und da scheint schon die Sonne durch, die ersten Sonnenstrahlen des Jahres wärmen die Haut, gleichzeitig ist der Geruch der kalten Jahreszeit noch allgegenwärtig, hier und da nieselt es etwas, die Nacht bricht noch früh herein, gleichwohl klammert man sich bereits an die ersten hellen Stunden der schnell verstreichenden Tage. Gedanklich schwelgt man in alten Erinnerungen, schmiedet ambitionierte Zukunftspläne und kämpft mit inneren Schatten der Vergangenheit. Im selben Moment weiß man aber stets: Am Ende wird es bald wieder Sommer und irgendwie schon alles gut. Selten so eine Ambivalenz gehört und regelmäßig Gänsehaut beim Anhören, toll. Absolute Highlights sind Sleepwalkers, Burial Fields, The Sethian, Claw Marks On The Throne, Night Visitor und das fast schon depressive und black-lastige Abschlussmonument zum Niederknien, Ascend Into Darkness. Under A Godless Veil ist ruhig, lieblich und verzweifelt, wunderschön und niederschmetternd zugleich - ich lieb's. Es gibt tatsächlich fast zu viele Worte, die dieses Album treffend beschreiben können - letzten Endes ein ganz besonderes Stück Musik, das man mal erlebt und gefühlt haben sollte. [Review lesen]

13.11.2024 19:26 - Avenged Sevenfold: Life Is But A Dream... (2023)

2.0 / 10
Es gibt wirklich wenig Alben, die ich nach dem ersten Durchlauf abhaken kann, ein "komm, eine Chance hat das Teil noch verdient" gibt es meist immer. Aber leider kommt die Life Is But A Dream... von Avenged Sevenfold bei mir definitv auf die Abhakliste - und direkt in den Schrank. Allein Waking The Fallen, City Of Evil und Hail To The King waren wirklich bockstarke Alben von Avenged Sevenfold, auch den eher weniger populären wie der The Stage konnte ich noch was abgewinnen. Die Amis machen generell einfach eine mindestens grundsolide Mischung aus Heavy, Progressive und Speed Metal, die einfach Spaß macht, und zeichnen sich durch eine tolle Beherrschung ihrer Instrumente und seit jeher durch den sehr markanten Gesang von Matthew Sanders aus. Die Instrumente haben die Jungs auf diesem Alben natürlich nicht verlernt. Dafür wirkt alles andere jedoch vollkommen deplatziert, befremdlich, ja bisweilen sogar nervig. Sicher, Avenged Sevenfold liefern hier das experimentellste Album ihrer Laufbahn ab, das vor vielen anderen Einflüssen nur so strotzt. Übrig bleibt am Ende dann aber die Frage, was das eben Gehörte nun eigentlich sein soll oder will, eine klare Richtung oder Struktur - ob bei einzelnen Songs oder dem kompletten Album - gibt es nicht wirklich. Ganz allgemein hat Life Is But A Dream... mit Metal ohnehin nicht mehr so viel zu tun, was ja an sich nicht mal wild ist, Weiterentwicklung darf ja sein. Größtenteils wirkt das Album aber wie eine Aneinanderreihung zufälliger Elemente einer Jamsession, ja wie eine Art spontaner Poetry Slam beim Open Mic-Abend. Es gibt psychedelische Samples, verzerrte Stimmen, Autotune und generell einiges an avantgardistischen und elektronischen Elementen sowie zu viele abrupte Stilwechsel. Und auch die Texte können nicht recht überzeugen, was ich nun etwa mit den "plastic daisies" aus dem Song "Mattel" anfangen soll und warum es diesen Song überhaupt gibt, wird ein Geheimnis bleiben. Und leider fühlt sich letztendlich auch der Gesang Sanders' auf diesem Werk wie mit angezogener Handbremse an, was aber wohl dem dünnen und beliebigen Songwriting geschuldet ist. An die Glanztaten früherer Alben kann man in dieser Hinsicht auch nicht anknüpfen. Auch wenn es mir ob der vielen starken Alben der Band selbst etwas weh tut, aber mit Life Is But A Dream... kann ich rein gar nichts anfangen, da ist mir der Randomness-Faktor einfach viel zu hoch. Hier und da schimmern durchaus die Ambitionen der Band durch, aber am meisten Spaß machen einfach schlichtweg die Parts, wenn vordergründig die Gitarre frickelt und man dem (wenn auch sehr zahmen) Gesang von Sanders lauschen darf - wie früher eben. Wenn ich Avenged Sevenfold hören möchte, gibt es - für mich zumindest - nach allem keinerlei Grund, statt einer der sieben anderen tollen Werke die Life Is But A Dream... einzulegen. Das Album krankt an allen Ecken und Enden und möchte etwas sein, das es nicht ist - und auch gar nicht sein bräuchte. Zurückbleibt ein großes, wahlloses, nichtssagendes und v. a. fades Stil-Wirrwarr. Schade, nach 7 Jahren seit dem letzten Release hätte ich da viel mehr erwartet. [Review lesen]

14.05.2024 16:25 - In Flames: Soundtrack To Your Escape (2004)

9.0 / 10
Ich weiß, Soundtrack To Your Escape ist für viele Liebhaber von In Flames bereits der unsägliche Beginn der softeren, nicht mehr ganz so interessanten Phase der Band. Aber jeder kennt das Gefühl, wenn ein Album etwas ganz besonderes, etwas persönliches für einen selbst ist. Und für mich wiederum ist die STYE eines der besten, wenn nicht das beste Melodeath-Werk aller Zeiten, was v. a. meiner subjektiven Geschichte mit der Platte geschuldet ist. Denn knapp 20 Jahre ist es nun her, dass mir ein damals guter Bekannter zu Schulzeiten über ICQ (ja, das gab's damals noch) eine Datei namens thequietplace.mp3 zukommen ließ. Es sollte mein erster Berührungspunkt mit der Musik etwas härterer Gangart sein, mit einer Band, von der ich bis zum damaligen Zeitpunkt noch nie etwas gehört habe, und: Der Beginn meiner Liebe zu dieser Musik namens Metal in all seinen Facetten. Klar, dass ich mir dann als 16-jähriger Steppke bald das zugehörige Album holen musste - ebenfalls eines der ersten Stücke meiner mittlerweile doch ganz ordentlichen CD-Sammlung. Daher dürfte einleuchtend sein, dass STYE für mich in jeglicher Hinsicht ein mehr als besonderes Album war - und auch immer noch ist. Speziell mit The Quiet Place habe ich In Flames kennen und lieben gelernt, der Sound, den die Schweden da auf dieser Platte kreiert haben, war für mich einfach der Inbegriff dieser Band. Krachende Gitarrenwände, ein wunderbares Gleichgewicht zwischen Clean- und Melodeath-Gesang, viel, aber nicht zu viel Keyboard sowie angenehm melodisch-catchy und - zugegebenermaßen - nicht zu anspruchsvoll für den Hörer. Nahezu jeder Song war und ist da für mich ein Hit, das Album hält ein konstant hohes Niveau. Dead Alone, My Sweet Shadow, Superhero Of The Computer Rage, Dial 595-Escape,... allein während ich diese Titel hier niederschreibe, beginnen die Songs in meinem Kopf zu laufen und ich fühle mich in den heißen Sommer 2006 zurückversetzt, als ich zum ersten Mal auf diese Art von Musik stieß. Das waren "meine" In Flames, so musste die Band für mich klingen - die wabernden Keyboards am Anfang von The Quiet Place bereiten mir bis heute Gänsehaut. Deswegen kann ich auch - bis heute - mit der Phase rund um dieses Album am meisten anfangen (Colony bis einschließlich Come Clarity). Die Speerspitze wird für mich aber immer die STYE bleiben, denn der angenehmen Zugänglichkeit dieses Albums verdanke ich einfach unzählige Stunden mit "meiner" Musik, auf Konzerten und Festivals sowie das Interesse, selbst ein Instrument zu erlernen - quasi fast eine Art Lifestyle. Für all das hat dieses Album von In Flames in gewisser Weise damals den Grundstein gelegt. Und das sind mir schon mal satte 9 Punkte wert. [Review lesen]

13.09.2023 12:09 - Slaughter To Prevail: Kostolom (2021)

8.5 / 10
Nachdem Slaughter To Prevail ja zu Zeiten des Debütalbums Misery Sermon sowie der Chapters Of Misery-EP noch eher ein Geheimtipp waren, haben sich die Jungs nun spätestens mit Kostolom auch ins große Rampenlicht gespielt. Und tatsächlich ist das Album seit Release im Sommer 2021 regelmäßiger Gast in meinem Player, wenn ich mal wieder Lust auf aufgeladenen Deathcore und brachiale Breakdowns habe. Slaughter To Prevail setzen hier ihren bereits auf dem Debüt eingeschlagenen Kurs konsequent fort und legen noch eine ordentliche Schippe Power obendrauf, was damals schon mit dem Vorab-Song des Albums - Demolisher - deutlich wurde. Bereits hier ließ sich schon erahnen, wo die Reise mit Kostolom hingeht: Lauter, brutaler, abgedrehter - und natürlich Breakdowns zum Niederknien. Bestätigt hat sich das dann im zweiten Vorabsong Baba Yaga. Dabei ist Kostolom v. a. auch eins: Enorm abwechslungsreich (insbesondere, was Deathcore angeht). Nahezu kein Song gleicht dem anderen, jeder Song hört sich trotz der ganzen Ballerei auf seine Weise besonders an und hat seine eigenständigen Trademarks. Seinen skurrilen Höhepunkt findet dieser Aspekt in Your Only, der sogar auf Cleangesang setzt. Ansonsten hält das Album durchweg sehr hohes und sauber produziertes Deathcore-Niveau mit all seinen Facetten und zelebriert nahezu in jedem Song seine ganz persönlichen Breakdown-Highlights, sei es Bonebreaker, Made In Russia, Agony oder das bereits erwähnte Demolisher. Und wenn es wohl je einen Song gegeben hat, der den Kauf eines ganzen Albums rechtfertigt, muss es zwangsläufig Bratva sein - der Rhythmusstampfer schlechthin, aggressiv, energiegeladen, kraftvoll, direkt und mit einer instrumentalen Hookline, dass es eine wahre Freude ist. So macht Musik Spaß, Bratva ist schon jetzt ein Knaller für die Ewigkeit. In conclusio: Wer auch nur im Entferntesten was mit Deathcore oder Death Metal allgemein anfangen kann, sollte bei Kostolom unbedingt reinhören. Hier ist für viele Geschmäcker ein Lieblingssong mit an Bord. [Review lesen]

03.03.2023 18:43 - Six Feet Under: Nightmares Of The Decomposed (2020)

3.0 / 10
Damit mir hier niemand pauschal unterstellen kann, ich würde mich mit ohnehin nur guten Alben auseinandersetzen: Erinnert sich jemand an dieses "Ew, I stepped in shit"-Meme? Und als dann Lulu von Metallica und Lou Reed am Schuh klebte? Ja, jetzt wieder vor Augen? Gut. Nun, denn das könnte genauso gut Nightmares Of The Decomposed von Six Feet Under sein... leider. Ich weiß nicht, wo ich hier anfangen soll. Sind es die Instrumente, ist es das Songwriting? Die schwache Produktion? Die unabstreitbar immer mehr abbauenden Gesangsleistungen Chris Barnes'? Oder doch die - selbst für SFU-Verhältnisse - extrem uninspirierten Texte? Holy Moly. Versteht mich nicht falsch, Six Feet Under waren ja noch nie die größten Klangkünstler oder Garanten für außergewöhnliche Death Metal-Innovationen. Aber zumindest halbwegs solide Groove-Kost war ja immer noch drin. Und selbst als kleiner SFU-Fanboy konnte ich sogar den (meisten) Graveyard-Classics-Alben was abgewinnen, immerhin hatte Barnes seit jeher den Cannibal Corpse-Nostalgie-Bonus. Aber war schon die Torment nicht wirklich das Gelbe vom Ei, ist jetzt die Nightmares Of The Decomposed tatsächlich der traurige Tiefpunkt der Band. Das Album wirkt letztlich von vorne bis hinten wie eine (besser) aufgenommene Jamsession/Bandprobe einer jungen Wannabe-Death Metal-Band. Bestes Beispiel: The Noose. Was soll denn das? Hat hier ernsthaft jemand Instrumentalspuren "geschrieben"? Oder hat man hier überall nur improvisiert, die Riffs gespielt, die einem spontan eingefallen sind und nebenher mal die Aufnahme laufen lassen? Denn anders kann ich mir die Qualität der Songs auf diesem Album nur schwerlich erklären. Es wirkt schlicht alles unfertig, gelangweilt, kein Song weiß wirklich zu überzeugen. Zwischendurch das schwächste Gegrunze, das man jemals von Chris Barnes hören durfte und hier und da ein bisschen "Eeeeeeeeeee, Eeeeeeeeeee!". Das war's im Großen und Ganzen. Dauert halt 43 Minuten, muss aber auch nicht sein. Gott, was habe ich als Jugendlicher diese Band gemocht, v. a. in der Phase bis einschließlich Death Rituals. Aber von dem Spirit von damals spürt man hier leider nicht mehr viel. Mehr als magere 3 Punkte sind hier - mit beiden Augen zu - einfach nicht drin. Einen, weil ich die Band eigentlich echt saugern mag (und die alten Sachen ja immer noch toll sind). Einen, weil es als Six Feet Under durchaus Mut braucht, so ein Album ernsthaft zu veröffentlichen. Und einen, weil ich neben dem Schreiben dieses Reviews hier grade die Manifested Darkness von Revel In Flesh höre - so macht man Death Metal im 21. Jahrhundert. In diesem Sinne: "Eeeeeeeeeee, Eeeeeeeeeee, I stepped in shit." [Review lesen]

03.03.2023 13:16 - Ghost: Impera (2022)

8.0 / 10
Nachdem das aktuelle Album von Ghost ja auch schon bald wieder seinen ersten Geburtstag feiert, kann man das schon mal treffend als Anlass für eine kleine Review nehmen. Immerhin hatte das Teil ja jetzt auch genug Zeit, in aller Ohren zu wachsen und zu gedeihen. Und was soll ich sagen - ich bin wieder einmal total angetan von dieser Band, ihrer Kreativität und diesem wahnsinnig guten Songwriting. Forge ist einfach - v. a., was die Kombination von Sprache, Dynamik und Rhythmik angeht - einfach ein Genie vor dem Herrn. Highlights auf der Platte für mich seit Release: Das "Rats" der Impera, Hunter's Moon, die fetzige Heavy-Pop-Sause Spillways und das obergeniale Griftwood mit einem mehr als livetauglichen Refrain zum Niederknien. Und die Impera-Ballade, Darkness At The Heart Of My Love, taugt mir auch ein wenig mehr als das ohnehin schon gute Life Eternal der Prequelle. An He Is wird in dieser Hinsicht aber - wahrscheinlich auch zukünftig - gleichwohl nix mehr rankommen. Solides Ghost-Mittelfeld (und das heißt handwerklich immer noch exzellent) sind Watcher In The Sky (Tendenz aber noch eher nach oben), Call Me Little Sunshine und Twenties. Nix anfangen konnte ich auf der Platte mit Respite On The Spitalfields und Kaisarion. V. a. Kaisarion - eigentlich ja der Opener - wirkt auf mich als einzige Nummer auf dem Album etwas uninspiriert und beliebig. Entbehrlich sind dieses Mal sämtliche Instrumentale, ein Miasma gibt es diesmal leider nicht. Insgesamt reiht sich das Album für mich nahtlos in die bestehende Diskografie und Entwicklung der Band ein und macht, wieder einmal, einen Heidenspaß. An die zahlreichen vergangenen Glanzleistungen reicht Impera aber ganz knapp nicht ran - dafür hat die Band einfach schon zu stark und prägend vorgelegt. Auch vermisse ich etwas den orgelhaften, okkulten Hauch am neuen Werk, aber geschenkt, das ist Meckern auf hohem Niveau. Wer Ghost bisher mochte, insbesondere die Prequelle, wird wohl auch dieser Platte was abgewinnen können. Ghost gehen mit Impera den bereits auf der Prequelle eingeschlagenen Weg konsequent weiter und zelebrieren ihren einzigartigen Popmetal-Stil, dass es wieder eine wahre Freude ist. [Review lesen]

19.09.2018 19:52 - Nargaroth: Era Of Threnody (2017)

8.0 / 10
Huch, was ist denn das? Ist das Nargaroth? Ja, irgendwie schon. Aber irgendwie auch noch was ganz anderes. Sowas wie Melodie, Hooklines, Epik. Aber passt das? Darf das passen? Bei Nargaroth? Spätestens seit dem - zugegebenermaßen etwas experimentiellen, aber dennoch tollen Jahreszeiten-Album - steht für mich fest: Ja, verdammt, auf jeden Fall! Hätte man nach der Spectral Visions Of Mental Warfare direkt meinen können, Ash bzw. Kanwulf hätte zu sehr Gefallen an den Knast-Alben Vikernes' gefunden, so überrascht Era Of Threnody auf ganzer Linie. Weder findet man auf dieser Platte den hundertprozentig typischen, rohen Black Metal-Sound der "normalen" Alben Nargaroths, noch wird der mit dem Vorgängeralbum eingeschlagene burzumeske Weg weiterverfolgt. Dafür bekommt man mit dem 2017er-Album ein essentielles Stück Musikgeschichte serviert, das sich im Kopf festsetzt. Ash schafft mit Era Of Threnody ein Kunststück, von dem viele alteingesessene Bands nur träumen können: Nach knapp 20 Jahren immer noch überraschen und begeistern zu können, ohne dabei seine Wurzeln zu vergessen. Bereits der Opener Dawn Of Epiphany ist eine Klasse für sich und zeigt, wohin die Reise gehen soll: Nach dem einleitenden Sprechpart übernehmen cleane Gitarren mit einem romantischen Flamenco-Theme, begleitet von Chor und Glockenschlägen, bevor Ash in gewohnter Manier mit infernalischen Distortion-Gitarren sowie gewohntem Gesang loslegt. Selten bekommt man mit einem Intro bereits einen solchen Gänsehaut-Moment beschert, Wahnsinn. Auf dem zweiten Song, Whither Goest Thou, darf man dann den erwähnten Chor nochmal etwas ausladender belauschen. Und spätestens hier wird einem klar, dass Ash durchaus ein Händchen dafür hat, zu experimentieren und entsprechende Passagen wohldosiert einzusetzen. Gerade immer dann, wenn man sich an den Ausflügen in ferne Gefilde sattzuhören droht, reißt einen das bekannte Black Metal-Gewand aus der Träumerei. Und wo wir schon bei Träumerei sind: Die anfangs erwähnten romantischen Flamenco-Gitarren ziehen sich ebenfalls wie ein roter Faden durch das jüngste Werk Nargaroths. As Orphans Drifting In A Desert Night, The Agony Of A Dying Phoenix und der Titelsong Era Of Threnody sind da die perfekten Beispiele dafür. Und so seltsam es klingt, aber Ash schafft es, der Platte gerade durch diese Art des Gitarrenspiels einen unverwechselbaren und sehr harmonischen Touch zu geben, der in extremer Ambivalenz zu den Black-Passagen steht und gerade deshalb wunderbar funktioniert. Und als wäre das alles nicht schon genug, hat Era Of Threnody mit Love Is A Dog From Hell und TXFO noch zwei reinrassige Black 'n' Roll-Granaten mit an Bord, wie man sie vielleicht eher von Carpathian Forest erwarten würde. Und spätestens dann weiß man gänzlich nicht mehr, was man an diesem facettenreichen Album nun am besten finden soll. Ist man also mit TXFO, dem neunten Song des Albums, durch, drängt sich die Frage auf, wie man dieses Ausnahmewerk nun beenden wird. Und dann beginnt mit melancholisch-schleppenden Gitarren My Eternal Grief, Anguish Neverending, parallel dazu Doppelstimme in Form von klarem Sprechgesang sowie Keifgesang. Das letzte Drittel des Songs gehört nur noch einem fast zerbrechlich wirkenden Cleangesang. Ein würdiger, erhabener Schluss für solch ein Meisterwerk von Album. Man kann von Nargaroth und Ash respektive Kanwulf halten, was man will - auch ich hatte und habe da so manche Probleme mit dem Kerl. Was er da aber auf Era Of Threnody mit über einer Stunde Spielzeit geschaffen hat, sucht im heutigen Black Metal-Bereich seinesgleichen. Wo andere Bands auf der Stelle treten oder lieber Experimente vermeiden, um die traditionellen Fans nicht zu verärgern, schreibt man hier moderne Black Metal-Geschichte mit Chören, romantischen Flamenco-Gitarren und ruhigen, melodiösen Passagen. Era Of Threnody ist schlicht eine der Überraschungen im Black Metal schlechthin. [Review lesen]

12.07.2018 15:01 - Ghost: Prequelle (2018)

8.5 / 10
Ghost - was gibt es über diese Band im Jahre 2018 noch zu sagen, außer, dass ihr Erfolgs- und Eroberungszug im Bereich eines Art "Popmetals" unbestreitbar und verdammt nochmal wohlverdient ist? Nun, nicht wirklich viel, denn auch das 2018er-Album reiht sich nahtlos in die von Hits strotzende Diskografie der Schweden ein und stellt - mit minimalen Abstrichen - ein weiteres Kapitel der Ghost-Erfolgsgeschichte dar. Was wohl am meisten auffällt: Prequelle schlägt die Kerbe des typischen Popsounds Ghosts noch ein ganzes Stück tiefer - sodass das Okkulte, Düstere, das damals mit der Opus Eponymous Einzug gehalten hat, fast gänzlich in den Hintergrund rückt. Einzig Faith erinnert mit seinem knackigen Refrain analog zu Mummy Dust auf dem Vorgängeralbum noch an die Anfangszeiten Ghosts. Und wo wir schon bei Refrains sind: Diese bekommen auf der Prequelle ganz besondere Aufmerksamkeit spendiert: Rats, Pro Memoria, Witch Image oder natürlich das obergeniale Dance Macabre - die Songs bohren sich auf dem aktuellen Album leichter denn je in den Gehörgang. Leider geht das etwas zu Lasten der Songstrukturen, denn die fallen deutlich simpler und weniger aufregend aus als auf der Infestissumam oder Meliora. Schädlich ist das bei der Musik, die Ghost machen, jedoch natürlich nur bedingt: Gerade bei den oben genannten Songs ist man bereits beim zweiten bis dritten Durchgang geneigt, gesanglich direkt miteinzusteigen und Prequelle nach Herzenslust zu zelebrieren. Gänzlich ohne Komplexität muss man dann aber doch nicht auskommen, denn hier punkten gerade wieder die tollen Instrumentale Helvetesfönster und vor allem Miasma: Spätestens, wenn die Jungs da am Ende noch das Saxophon auspacken, ist alle Nörgelei um die Einfachheit der neuen Platte (fast) wieder vergessen. Und zur Abrundung ist mit Life Eternal natürlich auch wieder was für's Gefühl mit an Bord - wenn da auch He Is auf dem Vorgänger mehr Eindruck hinterlassen hat. Als Bonus gibt es, je nach gekaufter Version, noch zwei Coversongs obendrauf, von denen vor allem It's A Sin der Band recht gut steht. Fazit: Prequelle ist (wieder mal) ein richtig tolles Ghost-Album geworden, das sich noch zugänglicher und weniger komplex als die älteren Werke präsentiert - nutzt sich deswegen wohl aber auch etwas flotter ab. Opus Eponymous-Puristen werden da wohl etwas die Nase rümpfen, letztlich sollten jedoch alle Freunde süßer satanischer Klänge mit der neuen Platte ein weiteres Mal glücklich werden. Denn ganz ehrlich: Wer aktuell Ghost auch im Entferntesten nichts abgewinnen kann, der sammelt besser Bierdeckel oder Briefmarken. [Review lesen]

20.03.2018 16:20 - Watain: Wild Hunt, The (2013)

8.0 / 10
Sicher kennt jeder das Gefühl, beim ersten intensiven Hören von bestimmten Platten genau die dort herrschende Zeit "eingefangen" zu haben, die einem beim erneuten Hören ein paar Monate bzw. Jahre später wieder mit all ihren Facetten in den Sinn kommt. The Wild Hunt von Watain war bei mir so eine Platte. Es war der Übergang vom Herbst in den Winter anno 2013, an dem meine Tage von langen, stressigen Bibliotheksaufenthalten zum Zwecke meiner Studienarbeit und die Abende bzw. Nächte von klirrender Kälte, Dauernebel und vereinzeltem Schneefall geprägt waren. Und genau an diesen Abenden, an denen ich mich immer bereits bei Dunkelheit zu besagtem Wetter auf den Heimweg von der Uni machte, begleitete mich dieses Album Tag für Tag. Und wie alle persönlichen großen oder kleinen Höhepunkte im Leben wurde es für mich von dieser Zeit an etwas ganz besonderes, mich jedes Jahr zu Anfang des Winters mindestens ein paar Tage lang ausschließlich dieser Band zu widmen, einschließlich des mystischen Titeltracks dieses Albums. The Wild Hunt steht insofern auch recht weit oben in meiner Gunst, was die Werke der Schweden betrifft - einzig die Lawless Darkness würde ich da noch weiter oben ansiedeln. Vor allem schätze ich, auch heute noch, die Experimentierfreudigkeit, mit der die Band an dieses Album herangegangen ist. Einerseits zeigen Watain mit The Wild Hunt und They Rode On, dass sie auch noch mehr auf dem Kasten haben als das übliche Geknüppel, andererseits kommt aber auch dieses in gewohnt melodischer und eingängiger Weise auf dem Album nicht zu kurz. Insbesondere Black Flames March, De Profundis, Outlaw und The Child Must Die bleiben da schon nach den ersten zwei, drei Durchläufen gut im Ohr und bieten den infernalischen Konterpart auf diesem Album, den ich an Watain so schätze. Meine heimlichen Stars auf der Platte sind aber dennoch - mittlerweile wohl deutlich erkennbar - The Wild Hunt und They Rode On. Man mag von diesen beiden Tracks halten, was man will. Aber statt sich im Erfolg der Lawless Darkness zu wälzen und stets nur das zu machen, was man erwartet, haben Watain mit diesen beiden Prachtstücken von Songs noch einmal eindrucksvoll gezeigt, dass sie schlicht eine der musikalisch besten und ernstzunehmendsten Bands im Black Metal-Bereich der heutigen Zeit sind. [Review lesen]

08.01.2015 16:20 - Lifelover: Pulver (2006)

9.0 / 10
Müsste ich aus meiner kompletten Musiksammlung eine Band anführen, die das Prädikat "außergewöhnlich" in vielerlei Hinsicht verdient, so wäre das wohl Lifelover aus Schweden. Bereits bei der Auswahl einer Platte aus der Diskografie für ein Review fällt es mir schwer, mich zu entscheiden - von daher beginne ich einfach mal mit dem Debüt. Was den Hörer hier erwartet, ist - gelinde gesagt - eine echte musikalische Grenzerfahrung, und das in jeder Hinsicht. Nahezu spielerisch jonglieren Lifelover mit süßen, fröhlichen Melodien und Rhythmen (am Ende des Openers "Nackskott" ist gar mit "Bom Sicka Bom" ein Teil des schwedischen Liedes vom "Michel aus Lönneberga" enthalten), bevor sie einem mit erdrückender, aber dennoch stets melodischer Wucht derart an die Gurgel gehen, dass man am liebsten an Ort und Stelle auf die Knie gehen und sich zusammensacken lassen möchte. Ausgelöst wird dieses Gefühl vor allem durch die Gesangsarbeit Jonas „B“ Berqvists, der - egal ob zu klingendem Piano oder dem mal abgrundtief verzerrten, mal cleanen Gitarrensound - das Leid einer ganzen Welt hinauszuschreien scheint. Nicht selten jagt einem genau dieser mal kreischende, mal wimmernde, mal resignierende, mal wutentbrannte Gesang einen eiskalten Schauer über den Rücken - exemplarisch hierfür wohl Lifelovers Paradesongs "Nackskott" und "M-S Salmonella" oder "Söndag". Aber auch die Songs mit überwiegend klaren Vocals wissen zu gefallen, allen voran "Nästa Gryning", der eine schicksalhafte Atmosphäre verbreitet, die seinesgleichen sucht. Alles in allem verstehen es Lifelover, eine ganze Palette an unterschiedlichen Einflüssen und Melodien zu kombinieren, von denen man sich nur schwer vorstellen kann, dass sie zusammen funktionieren. So reicht das Repertoire vom Depressive Black Metal bis hin zum Jazz, wobei Lifelover nie bei einer Station zu lange anhalten, sondern sich immer wieder einzelner Elemente bedienen. Lediglich einige wenige Lückenfüller trüben den Eindruck dieses ansonsten tadellosen Meisterwerkes. [Review lesen]

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