Iced Earth Plagues Of Babylon (2014) - ein Review von gelal

Iced Earth: Plagues Of Babylon - Cover
4
4 Reviews
37
37 Ratings
8.04
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal


gelal
27.02.2014 14:07

Seit nunmehr 25 Jahren ackert sich die Amerikanische Power Metal Institution Iced Earth, die unter dem Namen Purgatory begann, nun schon durch die Metal Landschaft. Auch wenn die Band eine hohe Fluktuation an Musikern aufweist, allein am Mikro hört man mit Stu Block, mittlerweile Sänger Nummer 5, so ist mit der Musik, welche fast ausschließlich aus der Feder Masterminds Jon Schaffer stammt, schon eine Art Markenzeichen des Power Metals US Amerikanischer Prägung entstanden. Wann immer der Begriff Power Metal fällt, fällt auch der Name Iced Earth. Neben dem typisch Schafferschen Riffing, hat natürlich kein geringer als Matt Barlow(Sänger von '94 - '03 und '07 - '11) mit seiner markanten kraftvollen Stimme den Sound der Band geprägt. Nach dem Weggang Matt's befürchteten viele Fans den Untergang der Band. Mit Tim "Ripper" Owens, welcher von den Briten Judas Priest zu Iced Earth wechselte, hatte man zwar wieder einen Mann am Mic, welcher eine großartige Stimme besitzt, der aber nicht wirklich zu den Amis passte. Die beiden Alben mit ihm waren rein musikalisch auf gewohnt hohem Niveau, konnten aber ob des gewöhnungsbedürftigen Gesangs nicht vollends überzeugen. Als Matt 2007 zurückkehrte war die Fanschar spürbar erleichtert. Leider wurde nur ein neues Album mit ihm veröffentlicht, bevor er erneut ausstieg. Diesmal jedoch fand Jon in Stu Block( Into Eternity)einen mehr als würdigen Nachfolger für Matt.
Mit ihrem letzten Album "Dystopia" veröffentlichten Iced Earth, neben ihrem "Überalbum" "Something Wicked This Way Comes", einen weiteren Genre-Klassiker. Nicht zuletzt dem Facettenreichen Vocals Stu's ist der Erfolg dieser Scheibe zuzuschreiben.
Nun schickt sich die Band an mit "Plagues Of Babylon" das Jahr 2014 ordentlich zu eröffnen und die hochgelegte Messlatte "Dystopia's" zumindest zu erreichen. Vom Label wird mir "Plagues..." als wohl das härteste Album seit "Something Wicked..." angekündigt und schon nach dem ersten Durchlauf konnte ich dem durchaus zustimmen. Das heißt jetzt allerdings nicht das es hier nur direkt auf die 12 gibt. Nein, vielmehr bezieht sich die Härte auf das Gesamtbild der Scheibe. Das Prachtstück des Album steht auch direkt am Anfang. "Plagues Of Babylon" ist ein rasantes, fast 8 Minütiges Meisterstück mit leichten "Dystopia-Touch", was somit ein Übergang von letzten zum neuen Album darstellen könnte. Fettes Schaffersches Riffing im Zusammenspiel mit feinen Leads, abwechslungsreichen Vocals, Chören und markanten Drums(manchmal einen Tick zu hell klingend) prägen dieses Stück. Hier hat Jon wieder sein ganzes Songschreiber-Talent in die Waagschale geworfen und... ...gewonnen. Das sogar noch rasantere "Democide" kommt mit richtig dunkler Stimmung um die Ecke und reißt den Hörer regelrecht mit sich. "Among The Living Dead" erinnert etwas an das Sideproject "Demons & Wizards", was Jon zusammen mit Blind Guardians Hansi Kürsch betreibt. Die Nummer ist sehr dunkle gehalten und galoppiert mit treibenden Riffs vorwärts. Hansi, der bei einigen Refrains auf dem Album mitwirkt, hat hier sogar die Hauptstimme inne.
Das über 7 Minuten lange "The End?" erinnert ein wenig an "Something Wicked..." Zeiten und könnte der heimliche Hit des Albums werden. Mit "If I Could See You" gibt es ein Stück, welches in "Melancholy(Holy Martyr)" Manier daher kommt und mit melancholischen Gesang und treibenden Refrain überzeugt. Die Ausgewogenheit und das Zusammenspiel von Rhythmus- und Lead Gitarre weiß hier sehr gut zu gefallen und das Soli zum Ende der Nummer punktet noch mal zusätzlich. Das folgende "Cthulhu" reißt den Hören dann sofort wieder aus dem Sessel und marschiert gnadenlos vorwärts. Auch hier leistet die Leadgitarre hervorragende Arbeit und setzt ein ums andere Mal Akzente. Den Abschluss des Albums bildet das Cover "Highwayman"( Original von Willie Nelson, Johnny Cash, Waylon Jennings and Kris Kristofferson). Eine wirklich coole Nummer, die im Iced Earth Gewand richtig Laune macht. Hier gibt es diverse Gast Sänger zu hören. Zitat Jon: „Eines der Highlights des Albums ist für mich der Song „Highwayman“, der von einigen meiner
besten Freunde aus der Musikbranche eingesungen wurde. Es handelt sich dabei um ein Cover, das im Original von Willie Nelson, Johnny Cash, Waylon Jennings and Kris Kristofferson stammt. Ich singe ihn zusammen mit Russell Allen (Symphony X, Adrenaline Mob), Stu und Michael Poulsen(Volbeat) und zwar genau in dieser Reihenfolge, wobei jeder von uns eine Strophe übernimmt."
Produktion und Mix sind bestens gelungen und auch wenn das Album keine Direktzünder wie "Anthems", Anguish Of Youth", "Days Of Rage" oder "Tragedy and Triumph", wie auf "Daystopia" an Bord hat, weiß es zu überzeugen. Dies liegt nicht zuletzt am klasse Songwriting. Lyrisch geht's gewohnt Horror und Science Fiction mäßig zu Werke, so wie wir es von Jon gewohnt sind.

Fazit: Mit "Plagues Of Babylon" bestätigen Iced Earth ihre Ausnahmestellung in Sachen Power Metal und Stu zeigt genauso eindrucksvoll das er jetzt DIE Stimme der Band ist. Ihren Status als Nummer eins in Sachen Power Metal haben Iced Earth hier ein weiteres Mal untermauert! Pflichtkauf für alle Power Metaller!

Punkte: 9 / 10


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