Interessanterweise lässt sich im Falle Humanity Delete nun sogar ein kleiner Stilwechsel vermelden, wo man sonst eher erwartet hätte, dass Mr. Johansson für neue Ideen gleich eine neue Band gründet. Waren die bisherigen dreieinhalb Scheiben leicht rockig angehauchter Elchtod-Sound, erinnert "No One Survives This Game" teilweise stark an eine etwas bösere Version von Six Feet Under. Wir sprechen hier aber schon von richtigem Death Metal Marke "Stumpfe-Gewalteinwirkung-gegen-den-Kopf" und nicht von Partygeschunkel ala Debauchery. Auch gesanglich orientiert sich Rogga hier diesmal stark an Chris Barnes; fiese Pigsqueals inklusive. Die ansonsten oft eher melodischen Gitarrensoli wildern diesmal eher in dissonanten, slayerartigen Gefilden.
Ich kann verstehen das viele, wegen seines enormen Outputs, gelangweilt abwinken wenn der Name Rogga Johansson fällt. Man muss aber auch anerkennen, dass er ein gewisses Qualitätslevel nie unterschreitet und man als Old-School-Death-Metal-Fan immer viel Spaß mit seinen Alben haben kann. Die Welt geht aber auch nicht unter wenn man die eine oder andere Scheibe verpasst. Ich selbst hab mal, in einem Anfall absoluter Nerdigkeit, angefangen seine Alben zu sammeln, von daher muss ich mir wenigstens keine Gedanken mehr darüber machen ob ich die Sachen kaufe oder nicht.
Noch ein Wort zum Label Metal Bastard Enterprises: Einer CD mit 25 Minuten Spielzeit, zum Vollpreis, nur einen einseitigen Einleger ohne jegliche Infos beizulegen (war auch schon bei den letzten Alben von Dead Sun, Monstrous und Skeletal Spectre der Fall) ist in der heutigen Zeit schon sehr dreist und wirkt extrem lieblos. Solchen Abzockerfirmen darf man getrost die Rote Karte zeigen.
geschrieben für DARK STEEL ZINE.
Punkte: 7 / 10