Horn Of The Rhino Grengus (2012) - ein Review von Azmodes

Horn Of The Rhino: Grengus - Cover
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1 Review
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1 Rating
7.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Doom Metal, Sludge, Thrash Metal


Azmodes
25.03.2012 13:30

Die Spanier von HORN OF THE RHINO sind eine bereits halbwegs etablierte und eingesessene Band, wenn man der Diskographie (sowohl unter dem derzeitigen Bezeichnung und dem früheren Namen RHINO) glauben darf. Bulliger Sludge/Thrash wird seit 2004 gezimmert und obwohl ich bisher noch nicht das Vergnügen hatte, verschafft einem das vierte Vollwerk "Grengus" wohl einen schnellen Einblick in das baskische schlammschlachtende Schaffenswerk.
"Grengus" ist ein vergleichsweise simples Biest. Nicht einmal allzu übertrieben verallgemeinert besteht die Scheibe aus zu einem Großteil aus geradlinigem Riffchugging mit deathrashigem Hardcore-Einschlag zu dem Javier Gálvez sein rauchig röchelndes Organ leiht. Songs wie 'Under The Hoof', 'Pile Of Severed Heads' oder 'Waste For Ghouls' sind tauglich stumpfe Dampfwalzen, die (nicht so zähen) Sludge mit Thrash und Todesstahl mischen und sich dabei aber auch auf die urtümlicheren Anfänge des Sludge-Genres im Hardcore Punk zurückbesinnen. Diese Seite von "Grengus" ist groovig, zufriedenstellend heavy und mit dem anzunehmenden Batzen Essig eingespielt.
Gleichzeitig ist (bzw. wird) sie aber auch eindimensional und verliert schnell wieder das bisschen Relevanz, das sie nach dem Erstkontakt ergattern konnte. Es fehlen weitgehend die flashigeren Riffeinsätze und eine wirkliche, greifbare Brutalität und Hasserfülltheit, die ich mir von einer (zumindest teilweise) Sludge-zockenden Truppe erwarte. Die Strukturen und Riffs wiederholen sich, Lied-intern und von Song zu Song In diesem Sinne ist das ganz nett und auflegbar, aber auf Dauer etwas lahm und vergessenswert.
Was das Album aber wieder emporhebt, ist die andere Seite. Die weit mehr vom Doom durchzogene Seite. Jene Seite, in der der Gesang zum klaren und fast epischen Spektrum hin wechselt und der Sludge sein Doom-Janusgesicht auskoppelt und das Steuer übernehmen lässt. Der Titeltrack und das mit über elf Minuten längste Stück 'Brought Back' bieten jenes lockende Songwriting, das man bei den härteren Tracks öfters vermisst, mitsamt Schwere, Gänsehautfaktor und Wiederspielwert. Bei diesen Tracks sticht der Gesang mit seiner vibrierenden, expressiven Nasaldoom-Qualität durch, die der schleppenden, mit singulärem Ziel schuftenden Gitarrenarbeit genau die Menge an debiler Gravitas verleiht, die "Grengus" oft fehlt.
'Drowned in Gold' vermengt beide angesprochenen Seiten und das Ergebnis ist eigentlich fast "the best of both worlds", ein fetter Haufen Abscheu und unaufhaltsame Monumentalität.
In Summe also ein zweischneidiges Schwert, obgleich die primitivere Rumpelseite nicht zwingend schlecht ist. Wirklich gut traue ich mir sie aber auch nicht zu nennen. "Grengus" erlangt vielleicht durch diese direkten Sludgeparts anfänglich Gehör, behält es auf längere Sicht aber hauptsächlich wegen seiner dunkleren Doom Metal-Seite.

http://powermetal.de/review/review-Horn_Of_The_Rhino/Grengus,20157.html

Punkte: 7.5 / 10


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