Hexenbrett Zweite Beschwörung - Ein Kind Zu Töten (2020) - ein Review von iron

Hexenbrett: Zweite Beschwörung - Ein Kind Zu Töten - Cover
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1 Review
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1 Rating
8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Doom Metal


iron
01.02.2021 08:36

Gerade erst bin ich auf die EP "Erste Beschwörung" gestoßen, da liegt auch schon das Debütalbum des mysteriösen Duos vor. Die "Band" besteht anscheinend aus dem Pärchen Josto Feratu und Scarlettina Bolette, die angeblich ein Bestattungsunternehmen betreiben, sich ansonsten aber über alles andere bedeckt halten. Selbst ihre Herkunft bleibt geheim, man munkelt aber etwas über Italien, wobei aber auch Deutschland denkbar wäre. Immerhin sind die meisten Songs in recht ordentlichem Deutsch getextet.
Man kann so eine Geheimniskrämerei natürlich lächerlich finden, es passt aber dennoch sehr gut zu dieser Art von Black-/ Heavy-/Horror-Metal. Hier trifft sehr klassischer Heavy Metal ala Mercyful Fate (bei `Ein Kind zu töten (II) meint man wirklich den King zu hören), auf Erste- und Zweite-Welle-Black Metal, auf kauzigen Horrorstoff wie Death SS. Das alles garniert mit Soundeffekten wie Glockenspiel, Geflüster oder Ähnlichem.
Durch den Erstkontakt gefällt mir die EP noch einen Zacken besser, die "Zweite Beschwörung" ist aber trotzdem eine Empfehlung für alle die ihren Metal kauzig, obskur und düster bevorzugen. Trotz der finsteren Thematik nehmen sich TTERBNEXEH nicht allzu ernst. Dafür muss man nur mal die herrlich belämmert aus der Wäsche guckende Hexe auf dem Cover der "Ersten Beschwörung" ansehen. Leider ist das Albumcover diesmal nicht so cool ausgefallen. Ich dachte im ersten Moment die Böhsen Onkelz hätten den "Netten Mann" neu eingespielt.
Wer also noch einen passenden Soundtrack für sein nächstes Picknick auf dem Friedhof
sucht - bei Tracks wie `Lass schlafende Leichen ruhen` (Hammer Gitarrensolo), `Attraverso Sette Porte All Inferno` (UUhhh!) oder `Blutige Seide` (incl. Goth-Gesang) - kann man sich seine Brotzeit auf dem Gottesacker prima schmecken lassen. Mit `The Spider Song` hat man noch einen alten Townes Van Zandt-Song gecovert.
Ob wir es hier mit dem nächsten Hype zu tun haben, der erfolgstechnisch in ghostige Sphären vordringt, lässt sich noch nicht sagen. Man kann aber auch einfach die Musik genießen und muss nicht im Vorfeld schon über vermeintlichen Hype und Kommerz jammern. Maskierte oder anonym agierende Bands gibt es im Metal schließlich nicht erst seit Gestern.

geschrieben für DARK STEEL ZINE.

Punkte: 8 / 10


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