Helrunar Sól (2011) - ein Review von Valkyro

Helrunar: Sól - Cover
5
5 Reviews
19
19 Ratings
8.68
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Pagan/Viking Metal



15.05.2011 14:50

Sól ist das neue Album von der Pagan Black Metal Fraktion Helrunar aus Münster und dieses mal wird nicht nur ein Album, sondern gleich zwei aneinander anknüpfende Alben präsentiert. Wie immer sind die Texte extrem geheimnisvoll und nicht auf den ersten Blick zu durchschauen, aber schon nach dem gänsehauterregenden Intro "Gefrierpunkt" des ersten Teiles "Der Dorn im Nebel" und dem darauf folgenden Black Metal Hammers "Kollapsar" ist klar, dass dieses Album nicht von hübschen Wäldern oder siegreichen Schlachten handelt, es wird eindeutig über die Verkommenheit der Menschen musiziert und dem bald bevorstehenden Untergang der Welt / Menschheit. Natürlich findet man sich wieder in der kalten Atmosphäre wieder, die Helrunar seit Grátr fortsetzt, viele Synonyme für den Tod oder die Verwüstung werden mithilfe von Worten wie "Winter" oder "Eis" erzeugt, ebenfalls erkennbar am Intro "Gefrierpunkt". Auch die Schemenhaftigkeit wird wieder durch das Wort "Nebel" erzeugt, direkt zu finden im Titel des ersten Teilalbums. Nach dem vergleichsweise schnellen Kollapsar beginnt das Lied "Unter dem Gletscher" das mit einem langen monotonem Riff beginnt, welches bald in ein langsames und unheimliches Zusammenspiel aus tiefen Akkorden und den gewohnten Gitarrenmelodien von Helrunar umschlägt. "Wow" dachte ich mir, als ich das gehört habe. Damit beginnt das Doppelalbum "Sól" schonmal in tiefster Helrunarmanier, unheimlich, eingängig, hart und nachdenklich, durchdacht bis in das letzte Detail, alles spielt super miteinander zusammen - Skald Draugir spielt hier auch etwas mit seiner Stimme, so finden sich über das ganze Album verteilt Kreischattacken im Stile Aaskereias, aber auch gegrowlt wird teilweise, dies findet sich aber nur sehr selten. Am eingängigsten kommt die leichte und unheimliche Stimme allerdings im Lied "Moorgänger" zum Einsatz, meiner Meinung nach das gelungenste Lied des Doppelalbums. Dies findet sich auf dem 2. Teilalbum "Zweige der Erinnerung" und beginnt mit einem Riff, welches ebenso simpel wie genial gewählt wurde. Auch die zwei Begrüßungsstücke auf dem 2. Teilalbum sind mal wieder perfekt, als da wären "Europa nach dem Eis" und "Aschevolk" - nanu, werden hier etwa historische Anspielungen gegeben? Das wage ich hier nicht eindeutig zu beurteilen, wenn man allerdings den Text von Aschevolk liest und etwas weiterdenkt, könnte sich das Lied tatsächlich mit der Christianisierung auseinandersetzen - aber wie gesagt, eine gewagte Interpretation, wie so oft bei Helrunar.

In meinen Augen haben sich die Jahre des Wartens tatsächlich gelohnt. Mal wieder ein (bzw. zwei ;D) Meisterwerk(e), obwohl ich neuen Alben immer sehr kritisch gegenüberstehe. Auch wenn Helrunar ihrem Stil im Grunde treu geblieben sind, vermisse ich doch die wirklich schnellen und harten Black Metal Lieder im Stile von "Ich bin die Leere" oder "Seelenwinter" (beide zu finden auf der ersten Scheibe "Grátr").

Also Leute, KAUFEN!

Punkte: 8.5 / 10


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