Nachdem die beiden Vorgänger "Frostnacht" und vor allem "Baldr Ok Ìss" von der Presse in höchsten Tönen gelobt wurden, war es für HELRUNAR sicher nicht leicht, das Niveau so hoch zu halten. Dennoch ist es ihnen gelungen, ein weiteres Glanzstück zu erschaffen. Geboten wird hier zwar Black Metal, doch das Gaspedal wird eher selten durchgetreten. Vielmehr bewegen sich die Songs meist im Midtempo-Bereich, was dafür sorgt, dass auch kleine Details gut wahrgenommen werden können. Die gesprochenen, teilweise sehr atmosphärischen Tagebucheinträge zwischen den einzelnen Songs sorgen dafür, dass der Hörer tiefer in den Bann des Albums eintauchen kann.
Im kompletten Verlauf des Albums wird deutlich, dass sich die Band hier wirklich viele Gedanken um das Gesamtbild gemacht hat, denn sowohl die Texte als auch die Musik sind perfekt aufeinander abgestimmt. Hier werden nicht einfach nur stumpfsinnige Black Metal-Lyrics über Hass, Tod und Teufel präsentiert, sondern die Texte sind viel tiefsinniger und gehaltvoller, als man es von so manchen Genrekollegen kennt.
Musikalisch erfinden natürlich auch HELRUNAR das Genre nicht mehr neu, doch ihre Mischung aus Melodien, hypnotischen Riffs und dem textlichen Kontext, macht "Sól" zu einer erfrischend anderen Veröffentlichung im Black Metal-Sektor. Und allein der wunderschöne, megamelodische Mittelteil im Titelstück 'Sól' ist es wert, in dieses Album reinzuhören und darin abzutauchen.
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Punkte: 8 / 10