Helrunar Sól (2011) - ein Review von gelal

Helrunar: Sól - Cover
5
5 Reviews
19
19 Ratings
8.68
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Pagan/Viking Metal


gelal
24.01.2011 13:12

Als Helrunar vor fast 8 Jahren die Szene mit ihrer Demo Grátr beglückten, hat man zwar schon das Potential und die Genialität der Band erahnen können, aber was daraus dann geworden ist, daran dachte damals wohl niemand, vielleicht nicht mal die Band. Doch in regelmäßigen Abständen, nämlich alle zwei Jahre, kam ein neues und jeweils gesteigertes Output der Band. So stand dann 2007 „Baldr Ok Iss“ in den Startlöchern und wurde von den meisten als ein Referenzwerk in Sachen Pagan/Black Metal gesehen. Mein Kollege war zwar nicht ganz dieser Meinung aber das tut der Sache keinen Abbruch. Helrunar wurden als die Pagan/Black Metal Band Nr. 1 gehandelt und das hat sich auch nicht geändert. Für das neue Album, „Sól“ hat man sich nun fast 4 Jahre Zeit gelassen und siehe da, es sind auch gleich zwei draus geworden. Um es gleich vorwegzunehmen, die 4 Jahre Arbeit hört man dem Ganzen auch an. Herausgekommen sind nämlich zwei Alben die in ihrer Vielschichtigkeit, Atmosphärischen Dichte, aber auch in Abwechslungsreichtum und ihrer gelungen Mischung aus Härte und „Sanftheit“ kaum ihres Gleichen finden.
Der erste Teil „Dorn im Nebel“ geht sehr Pagan metallisch zur Sache und beschäftigt sich Lyrisch mit der Thematik des Kampfes des Individuum gegen und um sich selbst. Sprechpassagen, welche schon allein eine finstere Stimmung verbreiten, und Black Metal typische Vocals werden hier mit kalten metallischen Gitarren, welche mal schleppend und mal pfeilschnell durch die Songs schneiden, gepaart. Hinzu kommt ein Schlagzeug was immer Punktgenau da „einschlägt“ wo es hingehört und in jeder Hinsicht überzeugen kann. Ob simple Taktgeberei oder Doublebass Attacken, der Mann ist einfach immer auf der Höhe des Geschehens. Die bereits erwähnten Sprechpassagen, welche teilweise wie Radio Ansagen wirken verbreiten dann auch noch eine ängstliche Stimmung.
Im zweiten Teil des Konzeptalbums „Zweige der Erinnerung“ geht es dann etwas experimenteller von statten und lyrisch beschäftigt man sich mehr mit dem Kampf des Individuums gegen die Gesellschaft. Auch dieses Album ist in seiner atmosphärischen Dichte und Vielschichtigkeit kaum zu übertreffen. Auch hier passt musikalisch wie Lyrisch alles bestens zusammen und die Vocals von Skald Draugir, ob nun dunkler rauer, kratziger Gesang oder infernalisches Gekreische, überzeugen in allen Belangen.

Fazit: Helrunar sind nach vier Jahren Arbeit zurück und geben dem geneigten Hörer ein Doppelalbum in die Hände welches es zu erkunden gilt, denn es wird ein Klassiker in der Geschichte des Pagan/Black Metal werden. Ich habe hier bewusst drauf verzichtet auf einzelne Songs einzugehen; „Sól“ sollte, nein, muss man komplett hören. Nur so entfaltet sich dem Hörer die ganze Pracht dieses Meisterwerks metallischer Kunst. Produktionstechnisch ist man erneut auf oberstem Level und zum Songwriting und den musikalischen Fähigkeiten der Protagonisten braucht man wohl keine Worte mehr verlieren. Übrigens sollten man sich beim Kauf für das Artbook entscheiden, ersten ein schön aufgemachtes Dekostück fürs heimische Regal, zweitens hat man beide Alben zusammen in einer Verpackung und drittens enthalten die 54 Seiten des Artbooks die um die Dimension eines klassischen Dramas erweiterten Liedtexte, exklusives Bildmaterial sowie ein Geleitwort Skald Draugirs. Kauf den zukünftigen Klassiker! 10/10 Punkte

Punkte: 10 / 10


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