Hellwitch Omnipotent Convocation (2009) - ein Review von Iron Angel

Hellwitch: Omnipotent Convocation - Cover
2
2 Reviews
8
8 Ratings
9.94
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Thrash Metal


Iron Angel
30.01.2010 22:59

Eine beachtliche Anzahl von Jahren ist ins Land gezogen, seit HELLWITCH mit ihrem wahnwitzigen Debüt „Syzygial Miscreancy“ den geneigten Thrash-Head und ebensolche Todesmetaller in Verzückung versetzt haben. Rasend schnell und technisch versiert ging die Band damals zu Werke und natürlich stellt sich die Frage, ob die Musiker fast 20 Jahre später diese Spielweise noch immer drauf haben. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Sie haben es, wenngleich auch das Feuer der Jugend heutzutage nicht mehr ganz so wild und ungezügelt zu brennen scheint wie dereinst. Nachteilig wirkt sich diese Einschränkung auf die Musik allerdings nicht aus, sondern schlägt sich vielmehr in sehr sauber strukturierter Raserei nieder.

Von „Death/Thrash“ ist immer wieder die Rede, wenn es um HELLWITCH geht. Das ist auch nachvollziehbar, jedoch sollte man sich nicht zu große Hoffnungen auf den Death-Anteil machen. Im Gegenteil verhält es sich eher so, dass es wesentlich thrashiger denn deathig zur Sache geht, insbesondere was den Gesang anbelangt. Dieser ist bis auf ganz wenige Ausnahmen ein leicht kratzig ertönendes Thrash-Geshoute, welches in den meisten Fällen mit wenig angegrowlten Vocals ergänzt wird. Richtiges Gegrowle bietet eigentlich nur der Opener „Vicious Avidity“ an einigen sorgsam ausgewählten Stellen.
Aus instrumenteller Sicht ist man sich, wie bereits oben kurz erwähnt, treu geblieben und bietet immer noch zumeist sehr schnelle Tracks dar, wobei man immer noch sehr technisch versiert zur Sache geht. Auch weisen die Songstrukturen ein nicht geringes Maß an Komplexität auf, so dass in Punkto Abwechslungsreichtum auch keine Langeweile aufkommen mag. Übermäßige Vertracktheit lässt sich allerdings nicht attestieren. Vielmehr möchte ich der Band bescheinigen, dass sie genau das richtige Maß gefunden hat, um weder als reine Knüppel-Band, noch als der geistigen Masturbation dienende Wixvorlage für Prog-Fetischisten zu erscheinen.

Die sehr gute Qualität jedes einzelnen Stückes macht es mir unmöglich, ein einzelnes Stück als das beste des Albums herauszuheben. Besonders gut blieben mir vor allem der Opener, „Mythologicalies (Enlightened Paganus)“ und auch das DEATH-Cover „Infernal Death“ hängen. Aber eigentlich hat jedes Stück das Potential, zum richtigen Zeitpunkt als Album-Highlight zu erscheinen, was wiederum dazu führt, dass wir es hier mit einer Scheibe ohne Ausfälle zu tun haben.
Für diese Scheibe gibt’s von mir jedenfalls eine dicke Empfehlung und auch in Anbetracht des relativ günstigen Preises für eine Neuerscheinung ist es Band und Label zu wünschen, dass eine lohnenswerte Anzahl abgesetzt werden mag.

Punkte: 9.5 / 10


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