Wenn man einen Blick auf das Cover-Artwork wirft, so bekommt man gleich das Gefühl, dass etwas brachiales zu erwarten ist. Wider den ersten Eindrücken des Albums wird es beinahe schon sanft durch den Track "The Devil Is Calling My Name" eröffnet. Doch wer die Burschen kennt, weiß, dass hier noch ein wahrer Sturm aufziehen wird. So schlägt die Stimmung auch relativ schnell um und es entwickelt sich ein regelrechtes Blastbeat-Gewitter in guter, alter "Hellsaw"-Manier. Definitiv kein Fehler, denn was die Black Metal-Kapelle hier darbietet, ist diabolische Musik auf höchstem Niveau!
Obwohl "Trist" von schnellen Drumming-Attacken dominiert wird, würde ich fast behaupten, dass es den Kollegen von "Hellsaw" auf der hier vorliegenden Scheibe deutlich besser gelungen ist, für Abwechslung zu sorgen, als bisher. Das Gefühl, etwas schon gehört zu haben, bleibt hier völlig aus. Gekonnt werden die extremen Passagen von rockigen, groovigen Teilen aufgelockert, die meist mit sehr schönen Melodien einhergehen. Generell ist zu sagen, dass die Melodik auf diesem Silberling nicht zu kurz kommt, ohne dabei jedoch übertrieben zu wirken.
Ein persönlicher Anspieltipp von mir ist der dritte Track, der den Titel "Doom Pervades My Nightmares" trägt. Musikalisch top dargeboten und mit einem äußerst harmonischen, akustischen Outro abgeschlossen, wird hier guter Stoff für den nächsten Ohrwurm geboten. Auch der siebente Song auf diesem Album, "A Winter Cold", soll nicht unerwähnt bleiben. Rasante Riffs wechseln sich hier mit Chorgesängen ab, schwenken in die bereits erwähnten rockigen Passagen und finden immer wieder in das alte Muster zurück. Selbst nach mehrmaligem Durchhören konnte ich auf dieser Scheibe keine erwähnenswerte Schwachstelle, weder in einzelnen Liedern, noch das Gesamtwerk betreffend, finden.
Obwohl "Trist" sehr räudig klingt, wie es im Black Metal einfach unerlässlich ist, ist nicht abzustreiten, dass großer Wert auf Sauberkeit bei der Produktion gelegt wurde. Eine druckvolle Wand aus Bass und Schlagzeug, imposante Gitarren-Sounds und Vocals, die selbst in diesem "Chaos" nicht untergehen, treiben den Hörgenuss ans Limit. Alles in allem kann ich an dem Klanggewand, mit dem sich der Opus präsentiert, nichts kritisieren.
Fazit: Hochwertiger und abwechslungsreicher Black Metal! "Hellsaw" bieten hier eine Scheibe, die ohne jeden Zweifel ihren Platz in einer Musiksammlung des diabolischen Genres verdient hat!
Wolfgang / RottingHill.at
Punkte: 9 / 10