Dabei macht es "My God-Given Right" dem langjährigen Fan anfangs nicht ganz leicht, ist der Mix doch dumpfer und heavier als noch auf "Straight Out Of Hell". Nach vielen Durchläufen fällt mir das nur noch im Opener 'Heroes' etwas negativ auf, Charlie Bauerfeind hat ansonsten wieder einmal für eine amtliche Kürbisproduktion gesorgt. Davon einmal abgesehen ist nicht nur der erste Eindruck von superben Hooklines, einem stimmlich toll aufgelegten Andi Deris und dem wie üblich schmerzhaft hohen Mitsing-Potential geprägt. Und zwar nicht nur bei den Hitsingles 'Heroes' oder 'My God-Given Right', sondern auch bei jedem einzelnen der "B-Seiten-Tracks", die nach den hübschen Appetitanregern für ein länger andauerndes Sättigungsgefühl sorgen.
"Happy Metal" hat "My God-Given Right" natürlich auch zu bieten, was in der irgendwie schon unverschämt eingängigen Nummer 'Lost In America' oder dem humorvollen 'If God Loves Rock'n'Roll' mündet und somit garantiert für Wohlgefallen unter den Anhängern der Band sorgen wird. Auf einen experimentellen Song wie 'Wanna Be God' auf dem Vorgänger "Straight Out Of Hell" hat man verzichtet, mit 'Like Everybody Else' aber einen halbballadesken Stampfer an Bord, der für eine überaus gelungene Verschnaufpause sorgt, die man vor dem Endspurt der letzten fünf Songs definitiv benötigt.
"My God-Given Right" ist genau das Album geworden, das man von einer seit 30 Jahre bestehenden Band in ihrem x-ten Frühling erwarten kann, so man sie denn nicht auf jugendliche Pioniertaten in anderer Besetzung reduziert. Ist man dem Flow des Albums dann erst einmal erlegen, gibt es kein zurück mehr und anfänglich sperrige Nummern wie 'Russian Roulé' oder 'You, Still Of War' starten richtig durch. "All killer no filler" ist die Devise, die "My God-Given Right" zu einem Pflichtkauf für alle Kürbisköpfe macht!
[zuerst veröffentlicht unter: http://powermetal.de/review/review-Helloween/My_God-Given_Right,26028,26004.html ]
Punkte: 8.5 / 10