Heaven & Hell The Devil You Know (2009) - ein Review von Rage

Heaven & Hell: Devil You Know, The - Cover
4
4 Reviews
62
62 Ratings
8.69
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal



03.08.2009 15:58

Da ist sie also, die neue Platte des wohl interessantesten Black-Sabbath-Line-Ups mit den Herren Iommi, Dio, Butler und Appice. Natürlich geht man an ein solches Werk mit einer gewissen Erwartungshaltung, wohlwissend jedoch, dass mit "Mob rules" und vor allem "Heaven and Hell" bereits 2 eigentlich unerreichbare Vorläufer mit echtem Klassikerstatus zu toppen wären - was faktisch gar nicht möglich sein dürfte. "The Devil you know" schleppt sich denn auch mit "Atom and Evil" (sabbath-typisch, aber wenig spektakulär) auf die Straße und nimmt eigentlich erst mit "Fear" Fahrt auf: hier paßt plötzlich alles und ein Hauch der Magie aus alten, seligen Anfangsachtzigerjahren weht zwischen den von Dio wie immer perfekt gesungenen Textzeilen hervor. "Bible Black" setzt sogar noch einen drauf und betont die epische Komponente, die Black Sabbath in den Dio-Jahren stets begleitet hat: ein düsteres, mit feinen Melodien aufwartendes Mini-Epos, das man sich wieder und wieder anhören möchte. "Double the Pain", "Rock and Roll Angel" und "The Turn of the Screw" verpassen hier leider den Anschluss und fallen auf das eher biedere Konzept des Openers zurück: auf Nummer Sicher komponierte Songs, die zwar den Nerv des Black-Sabbath-Fans, nicht aber den des gemeinen Rockfans treffen. Mit "Eating the Cannibals" unterbricht dann endlich ein Uptempo-Song (erinnert ein wenig an "TV Crimes") die schleppende, träge Heaven-and-Hell-Welt, und siehe da: ein bißchen Geschwindigkeit steht den alten Herren wunderbar zu Gesicht und man wünscht sich spontan, es hätte 2-3 solcher feinen Rocksongs auf "The Devil you know" gegeben. "Follow the Tears" und "Neverwhere" fallen dann wieder ins altbekannte Muster zurück und können irgendwie zwar als gefällige BS-Songs, nicht aber als Überflieger punkten. Den gibt's dann aber im Finale mit "Breaking into Heaven": ein ganz ausgetüfteltes Stück Musik mit progressiven Einschüben und einem feinen Groove, ein echtes Highlight. Fazit: Vielleicht benötigt "TDyk" einfach viele Jahre um zu reifen, so wie das bereits beim Vorgänger "Dehumanizer" der Fall war, vielleicht ist der Schatten der großen Klassiker auch zu übermächtig - auffällig ist aber: die alten Recken können es noch und wer weiß was ein Album bringen würde, dem etwas mehr Zeit zum Ausreifen bereits in der Songwritingphase gegeben würde? Subjektiv betrachtet ist das derzeit aktuelle Werk der "2. Black Sabbath" das Schwächste von Vieren ("Live Evil" nicht mitgerechnet) - objektiv besehen aber ein Ausrufezeichen hinter der Aussage, dass sich gute Rockmusik nicht am Alter der Musiker festmacht.

Punkte: 8.5 / 10


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