Rage


Registriert seit: 25.10.2006

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Bewertungen: 58 Reviews: 27
Genres: Blues, Comedy, Country, Dark Wave/Gothic, Elektronische Musik, Hardcore, House, Hörspiel/Hörbuch, Jazz, Klassik, Metal, Musical, Pop, Punk, Rap/Hip Hop, Reggae, Rock, Schlager, Singer/Songwriter/Liedermacher, Ska, Sonstiges, Soul/R&B, Soundtrack, Volksmusik/Folklore, World Music
Bewertungsverteilung von Rage
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Die letzten Bewertungen
8.0 für Southern Cross: Down Below (2009) (27.04.2018 11:03)
8.5 für Saga: 20/20 (2012) (02.04.2013 21:22)
9.0 für Kino: Picture (2005) (20.11.2011 19:58)
8.0 für Iron Maiden: Final Frontier, The (2010) (12.10.2011 19:44)
9.0 für Symphony X: Iconoclast (2011) (21.08.2011 22:22)
10.0 für Magnum: On The Wings Of Heaven Live (1988) (22.08.2010 20:20)
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Die letzten Reviews

03.08.2009 15:58 - Heaven & Hell: Devil You Know, The (2009)

8.5 / 10
Da ist sie also, die neue Platte des wohl interessantesten Black-Sabbath-Line-Ups mit den Herren Iommi, Dio, Butler und Appice. Natürlich geht man an ein solches Werk mit einer gewissen Erwartungshaltung, wohlwissend jedoch, dass mit "Mob rules" und vor allem "Heaven and Hell" bereits 2 eigentlich unerreichbare Vorläufer mit echtem Klassikerstatus zu toppen wären - was faktisch gar nicht möglich sein dürfte. "The Devil you know" schleppt sich denn auch mit "Atom and Evil" (sabbath-typisch, aber wenig spektakulär) auf die Straße und nimmt eigentlich erst mit "Fear" Fahrt auf: hier paßt plötzlich alles und ein Hauch der Magie aus alten, seligen Anfangsachtzigerjahren weht zwischen den von Dio wie immer perfekt gesungenen Textzeilen hervor. "Bible Black" setzt sogar noch einen drauf und betont die epische Komponente, die Black Sabbath in den Dio-Jahren stets begleitet hat: ein düsteres, mit feinen Melodien aufwartendes Mini-Epos, das man sich wieder und wieder anhören möchte. "Double the Pain", "Rock and Roll Angel" und "The Turn of the Screw" verpassen hier leider den Anschluss und fallen auf das eher biedere Konzept des Openers zurück: auf Nummer Sicher komponierte Songs, die zwar den Nerv des Black-Sabbath-Fans, nicht aber den des gemeinen Rockfans treffen. Mit "Eating the Cannibals" unterbricht dann endlich ein Uptempo-Song (erinnert ein wenig an "TV Crimes") die schleppende, träge Heaven-and-Hell-Welt, und siehe da: ein bißchen Geschwindigkeit steht den alten Herren wunderbar zu Gesicht und man wünscht sich spontan, es hätte 2-3 solcher feinen Rocksongs auf "The Devil you know" gegeben. "Follow the Tears" und "Neverwhere" fallen dann wieder ins altbekannte Muster zurück und können irgendwie zwar als gefällige BS-Songs, nicht aber als Überflieger punkten. Den gibt's dann aber im Finale mit "Breaking into Heaven": ein ganz ausgetüfteltes Stück Musik mit progressiven Einschüben und einem feinen Groove, ein echtes Highlight. Fazit: Vielleicht benötigt "TDyk" einfach viele Jahre um zu reifen, so wie das bereits beim Vorgänger "Dehumanizer" der Fall war, vielleicht ist der Schatten der großen Klassiker auch zu übermächtig - auffällig ist aber: die alten Recken können es noch und wer weiß was ein Album bringen würde, dem etwas mehr Zeit zum Ausreifen bereits in der Songwritingphase gegeben würde? Subjektiv betrachtet ist das derzeit aktuelle Werk der "2. Black Sabbath" das Schwächste von Vieren ("Live Evil" nicht mitgerechnet) - objektiv besehen aber ein Ausrufezeichen hinter der Aussage, dass sich gute Rockmusik nicht am Alter der Musiker festmacht. [Review lesen]

08.06.2009 18:32 - Great White: Rising (2009)

6.5 / 10
Vorweg: ich bin heuer 20 Jahre ein Riesen-Fan der Haie und besitze JEDES ihrer Alben. Great White haben den Blues, Great White haben den (Hard-)Rock und Great White haben die ultimative Mischung aus beidem auf zahlreichen sehr erfolgreichen ("...twice shy") oder weniger erfolgreichen ("Psycho City") Alben regelrecht zelebriert. Aufgrund des gutklassigen Quasi-Comebackalbums "Back to the Rhythm" durfte man also gespannt sein, ob man mit "Rising" nun auf Kurs bleibt. Die Antwort lautet: leider nur zum Teil. Gefällt der Opener "Situation" noch mit rockiger Attitüde und einem feinen Chorus, so macht sich bereits beim Nachfolger "All or nothin'" eher Ernüchterung breit: zu bieder, zu berechenbar und bei weitem nicht ausgereift wirkt dieser Titel. Im Verlauf des weiteren Hörens bleiben dann auch keine wirklichen weiteren Highlights hängen, zu eintönig plätschern Stücke wie "Danger Zone" oder "Last Chance" aus den Boxen. Tauchen gute Ideen auf wie z.B. bei "Shine" oder "Down on the Level", so werden diese durch eher nichtssagende Soli und zigfaches Wiederholen des Refrains leider bis zum Erbrechen wiedergekäut und vernichten somit den durchaus guten Ansatz. Nach 2-3 Durchläufen können dann leidlich noch "Is ist enough" und "Loveless" überzeugen - für ein Great White Album schlicht und ergreifend eine zu geringe Ausbeute an echten, bluesrockigen Ohrenschmeichlern. Letztlich versagt man dann sogar in der Königsdisziplin, den Balladen: kaum zu glauben, dass total platte Nummern wie "My Sanctuary" und "Only you can do" von einer Band stammen, die Balladen der Güteklasse "Love is a lie" oder "The Angel Song" komponiert haben. Ärgerlich ist dann irgendwie auch noch, dass man diese hintereinander am Ende der CD placiert - schade. Da rettet dann auch das gutklassige Stones-Cover "Let's spend the Night together" leider nichts mehr. Noch ein Wort zur Produktion: im Gegensatz zum frischen Sound auf "Back to the Rhythm" wirkt hier alles seltsam glattgebügelt und farblos, so dass der Drive einfach auf der Strecke bleibt. Was soll man sagen? Leider muss man "Rising" zu den schlechten Alben der GW-Discographie zählen und davon gab es nicht sehr viele. Die wenigen Lichtblicke hätten auch auf eine EP gepaßt - schade. [Review lesen]

03.06.2009 19:18 - IQ: Frequency (2009)

9.5 / 10
Gute 4 Jahre haben die Urgesteine des Neo-Prog aus England gebraucht, um einen Nachfolger für "Dark Matter" aus der Taufe zu heben. Hierbei ist erschwerend zu berücksichtigen, dass mit Martin Orford (Keys) ein Gründungsmitglied von Bord ging - ein Verlust, den es sowohl kompositorisch, als auch soundtechnisch zu kompensieren galt, hatte der Tastenmann doch bisher maßgeblichen Anteil am Sound IQ's. Der neue Mann an den Tasten nennt sich Mark Westworth und vorweg: er ist nicht Orford, aber er macht seine Sache so gut, dass man den guten Martin nicht wirklich vermißt. Zum Wesentlichen, die Musik: "Frequency" bietet einen tollen Songaufbau, wie man ihn von IQ gewohnt ist: balladesker, ruhiger Anfang, Spannungsaufbau, eine kleine Explosion in tollen Gitarren- und Keyboardharmonien - dazu der unverkennbar ebenso dezent wie virtuos gezupfte Bass von John Jowitt, erzählerisch gestaltete Gesangslinien, in Szene gesetzt von Peter Nicholls' wie so oft überirdischem Gesang - begeisternd! "Life Support" baut ähnlich auf, mündet aber in einem puren Instrumental, das für meine Begriffe ein wenig zu sehr um schräge Keyboardsounds bemüht ist - dennoch: um ein Stück dieser Machart zu schreiben hacken sich andere Musiker sämtliche Körperteile ab, da läßt sich dieses kleine Manko leicht verschmerzen. "Stronger than Friction" bietet IQ pur und hätte auch locker auf dem starken (Nicholls-)Comebackalbum "Ever" von 1993 stehen können. Sehr schön scheint hier der IQ-typische, melancholisch-düstere Unterton durch, der sich durch das ganze Stück zieht - großes Kino! "One fatal Mistake" erhielt als erster "richtiger" Lovesong in der Geschichte von IQ seitens der Fachpresse eine Menge Vorschusslorbeeren - zurecht! Zwar hat man es hier nicht mit einer Überballade zu tun, doch schafft es Nicholls hier allein mit seinem Gesang, eine wunderschöne Gänsehautatmosphäre zu schaffen - stark! "Ryker Skies" ist ein wenig schräg ausgefallen und steht für den Sound der unmittelbaren Vorgängeralben wie "Dark Matter" bzw. "The 7th House", kreuzt diesen aber gekonnt mit den bewährten, leicht düsteren Soundzutaten der IQ der 80er. Das Stück benötigt vielleicht 2-3 Durchgänge, dann aber ist neben dem Titeltrack das zweite Highlight von "Frequency" ausgemacht. Beeindruckend: der schleppende Bass/Gitarrenpart nach der Einleitung, fast schon doomig. "The Province" ist nicht von dieser Welt! Punktum und ganz einfach. IQ loten hier ihre Grenzen neu aus, bedienen sich verschiedener Elemente des ausladenden 70's Prog à la Yes und Co. und verschmelzen diesen phasenweise mit fast schon speedigen Metal-Einlagen. Gebannt lauscht man einer rund 13minütigen Reise in verschiedene Welten der Rockmusik und taucht ein in die lyrische Welt des Peter Nicholls. Seit "Guiding Light" zeigten sich die Briten nicht mehr so sehr auf experimentiellen Pfaden. "Closer" bietet nach dieser Achterbahnfahrt einen wahrlich krönenden Abschluss und ist nach meinem persönlichen Dafürhalten einen Tick stärker als "One fatal Mistake". Eine akustische Gitarre bereitet den Boden für ein tolles, ruhiges und ausdruckstarkes Stück Musik, das man in dieser Form nicht unbedingt von IQ erwartet hätte. Würde Progressive Rock noch eine Lobby im Radio haben: hier wäre das Referenzstück für die Heavy-Rotation. Fazit: IQ erfinden den Progressive-Rock nicht neu und bleiben in erster Linie sich selbst treu. Die Songs in ihrer Gesamtheit wirken ambitionierter als auf dem im Nachhinein bisweilen sterilen Vorgängeralbum "Dark Matter" Auffällig ist zudem die irgendwie erdiger wirkende Produktion, die den Songs einen wärmeren Anstrich verleiht."Frequency" beweist, dass anno 2009 auch klassicher Progressive Rock (mit leicht modernisierenden Zutaten) eine absolute Daseinsberechtigung hat und nicht die ganze Welt nach Mastodon oder Procupine Tree schreien muss. Gute Musik ist zeitlos und in diesem Sinne müßte sich die Konkurrenz stark anstrengen, um das aktuelle Werk von IQ zu toppen. [Review lesen]

29.04.2009 22:47 - Frost*: Experiments In Mass Appeal (2008)

8.0 / 10
Jem Godfrey frönt zum 2. Mal seiner eigentlichen Leidenschaft, dem Progressive Rock. Verstärkt durch das bewährte Team (u. a. John Jowitt von IQ am Bass und John Mitchell von Arena bzw. It Bites und Kino an der Gitarre), sowie dem neuen Sänger Declan Burke startet man mit "Experiments im Mass Appeal" anno 2008 neu durch, nachdem zwischenzeitlich gar die Auflösung des Projektes im Raume stand. Wer nun eine Fortesetzung des eher klassisch-progressiv gefärbten Vorgänges "Milliontown" erwartet, der bekommt eine faustdicke Überraschung serviert: es knarzen und loopen moderne Samples, die Stimme von Burke wird ein- ums andere Mal durch den elektronischen Fleischwolf gejagt, Keys und Gitarre tönen streckenweise alternativ dunkel bis tiefdüster. Statt also auf Nummer sicher zu gehen und auf die zweifelsfrei komponierbaren Ohrenschmeichler mit Wiedererkennungswert zu setzen geht Godfrey neue Wege. "Experiments..." will erschlossen werden und brüllt den Hörer förmlich an, es zu einem weiteren Durchlauf durch den Player zu jagen. Und so schillern die Perlen erst nach einigen Rotationen so richtig: "Falling down" klingt fast wie ELO für's neue Jahrtausend, "Welcome to Nowhere" fußt auf ein wenig auf modernem Prog à la Riverside und Procupine Tree, gefällt aber mit zusätzlich eingebauter, leicht alternativer Schlagseite und einem tollen Refrain. "Dear Dead Days" kommt unerwartet schräg um die Ecke, um nach 2-3maligem Hören mit einigen tollen Harmonien zu glänzen, die irgendwie geschickt in dem Song versteckt sind. Leidlich der Rausschmeißer "Wonderland" verläßt die allzu experimentiellen Gefilde und pendelt irgendwo zwischen Neo-Prog und klassisch-progressiven Elementen. Im Großen und Ganzen: man benötigt Geduld, bis man alle "Experimente" in ihrer Gesamtheit erfaßt hat, dann kommt man jedoch größtenteils zu dem Schluss: gekonnt gemacht und pfiffig in Szene gesetzt! Schade nur, dass nicht das gesamte Album dauerhaft überzeugt, so nerven einige Sequenzen doch fast schon an der Schmerzgrenze. Unter dem Strich bleibt jedoch ein außergewöhnliches Stück wahrlich experimenteller Musik, die so recht in keine Schublade passen mag - und das ist gut so! Wir sind gespannt auf die kommende Wundertüte, Mr. Godfrey! [Review lesen]

29.04.2009 22:43 - Edguy: Tinnitus Sanctus (2008)

8.0 / 10
Wird Tobi Sammet etwa mit 30 doch noch erwachsen? Musikalisch auf jeden Fall, denn "Tinnitus Sanctus" ist das grundsätzlich reifste Werk der Fuldaer Hartwurst-Kapelle. Vorbei die vom Bombast überfrachteten Highspeed-Doublebase-Nummern (sehen wir mal von "Speedhoven" ab), auf "TS" wird erdiger Metal gespielt, verbunden mit einem tollen Songwriting (JEDER Track ein Ohrwurm - spätestens nach Durchgang 2!) und sauber produziert. Allein der Opener "Ministry of Saints" fesselt sowohl mit einem harten Gitarrenbrett, als auch mit einem mega-eingängigen Chorus - stark und sicherlich schon jetzt ein Klassiker der eigenen Bandhistorie. Direkt mit "Sex Fire Religion" führen die Edguys den eingeschlagenen Weg fort und verwöhnen mit einer weiteren eingängigen Melodic-Perle auf Midtempo-Niveau. Mit "The Pride of Creation", einem Song, den selbst Kiss zu ihrer besten Zeit nicht besser auf die Reihe bekommen hätten, folgt der erste von zwei leicht orchestral angehauchten Hymnen ("Nine Lives"), ehe der erste etwas "schwächere" Track in Form von "Wake up dreaming black" folgt. Der Mittelteil von "TS"("Dragonfly" bis "Speedhoven")ist gutes Entertainment, leider nicht ganz auf dem hohen Niveau des ersten Teils - schade auch, dass mit "Thorn without a Rose" nur eine eher fleischarme Ballade ohne Gänsehautfaktor am Start ist. Versöhnt wird der geneigte Hörer zum Ende hin noch einmal mit "Dead or Rock", einer Gute-Laune-Nummer, wie sie irgendwie auf jedem Album der Hessen zu finden ist - genau wie die seit "Rocket Ride" irgendwie obligatorische Fun-Geschichte am Ende, dieses Mal in Form einer Redneck-Nummer mit dem Titel "Aren't you a little pervert too?" Was bleibt am Ende? Die Erkenntnis, dass selbst der Mittelteil des Albums rein vom songwriterischen (und natürlich auch musikalischen) Niveau einer Vielzahl aktueller Veröffentlichungen aus dem klassischen Heavy-Metal/Hardrock-Lager überlegen ist und die Frage: wo werden Edguy landen, wenn sie ihre Metamorphose vom helloween-geprägten Speedmetal zum hart rockenden, nach wie vor partytauglichen, aber immer groovenden Hardrock/Metal endgültig abgeschlossen haben? Man lasse sich überraschen und genieße derweilen dieses starke Stück harter Rock/Metalmusik! [Review lesen]

29.04.2009 22:42 - Joanne Shaw Taylor: White Sugar (2009)

9.5 / 10
Nach dem ersten Durchlauf von "White Sugar" ist man sprachlos: 22 Jahre alt soll diese Dame sein - und spielt den Blues wie der Teufel höchstpersönlich! Die Songs? Der Großteil orientiert sich in die Texas-Ecke und hier und da schielen die frühen ZZ Top als Referenz um die Ecke. Hierbei gelingt es Miss Taylor stets, allein schon durch ihren eigenen, permanent zwischen dezent und effektvoll gehaltenen Gesang, sowie ihr ebenso akzentuiertes Gitarrenspiel jedem Track ihren Stempel zu verpassen - und das ist in einem eher begrenzten Genre wie dem des Blues nicht ganz so einfach und verdient insofern noch einmal eine Extraportion Respekt. Stimmlich pendelt sie zwischen der süß-aggressiven Stimme einer Anouk und dem rauchigen Gesang einer Janis Joplin, ohne jedoch gänzlich in das ein- oder andere Extrem zu verfallen oder gar zur Kopie zu verkommen. Angenehm auffällig ist die fast schon AOR-mäßige Schlagseite einzelner Titel ("Going Home", "Kiss the Ground Goodbye") die in besseren Tagen für Airplay im Radio und einen Plattenvertrag bei einem Major gesorgt hätten - schade, dass diese Zeiten wohl vorbei sein dürften. Des Weiteren verzichtet Madame auf allzu ausufernde Soli und setzt einen guten Song als solchen in den Mittelpunkt ihres Schaffens; diese Vorgehensweise eröffnet speziell für die Live-Umsetzung natürlich viele Freiräume für Improvisationen, sorgt aber beim Konsum des Albums dafür, dass man es in seiner Gesamtheit ohne zu viel Selbstbeweihräucherung der Hauptprotagonistin genießen kann. Fazit: "White Sugar" ist bei weitem mehr als nur ein Album für Blues-Fans! Es ist gleichermaßen eine Liebeserklärung an einen tollen Musikstil als auch ein Statement für dessen Lebendigkeit im Jahre 2009 und unterstreicht gleich doppelt, dass diese Art Musik auch für Freunde der gediegenen Rock- und Popmusik hochinteressant ist. Toll! [Review lesen]

29.04.2009 22:04 - Saga: Human Condition, The (2009)

8.5 / 10
Betrachtet man "Human Condition" mal zunächst losgelöst vom neuen Sänger (Rob Moratti ersetzte Saga-Urgestein Michael Sadler), so wird deutlich, dass man den bereits auf "Trust" und "10000 Days" eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgt, soll heißen: der Saga-Sound bleibt stets präsent, wird aber durch verschiedene Stilmittel modernisiert - sei es der leicht modern rockende Ansatz in "Avalon" oder die neo-progressiven Zutaten im starken "Step inside". Wie schon auf den gutklassigen, oben namentlich genannten Vorgängeralben gelingt dies perfekt, denn der typische Saga-Soundkosmos bleibt dank der prägnanten Gitarre Crichtons und des virtuosen Keyboardspiels von Jim Gilmour stets präsent und weist "HC" trotz des neuen Sängers als Werk der kanadischen Urgesteine aus. So wirkt der Opener und Album-Namensgeber "The Human Condition" gleichermaßen wie eine moderne Fassung von "Conversations" und eine Weiterentwicklung des "10000 Days"-Instrumentals "Corkentellis". Wie auch schon "10000 Days" benötigt auch der aktuelle Output der Melodic-Progger einige Durchläufe, um wirklich zu zünden, aber das Entdecken macht einmal mehr einen Riesenspaß und haben sich Perlen wie "Crown of Thorns" oder "Now is now" erst einmal in den Gehörgängen eingenistet, so verweilen sie dort; selbst die eingangs eher unspektakuläre und irgendwie AOR-lastig wirkende Ballade "Hands of Time" findet peu à peu Anklang, vermag aber leider keine Gänsehaut hervorzurufen - da hat man mit dem "Trust"-Knaller "I'm ok" allerdings die eigene Messlatte auch verdammt hoch gelegt. Saga beweisen mit ihrem aktuellen Werk einmal mehr, dass alte Haudegen sich nicht der Neuzeit verschließen müssen, gleichermaßen aber auch keine Kopfstände vollführen brauchen, um ihre Herkunft und ihre Trademarks zu verleugnen - und bieten hierfür einmal mehr ein Referenzwerk auf. Hier wird noch mit Spaß an der Musik und ohne Blick auf die Charts oder die "goldenen, alten Zeiten" musiziert - und das spürt man, zumal der progressiv anmutende Teil in den einzelnen Songs nochmals ein wenig nach oben gepusht wurde. Es bleibt allerdings ein Wehrmutstropfen, welcher die Vergabe einer höheren Punktzahl zumindest meiner subjektiven Beurteilung nach verhindert: der Gesang! Leider wirkt Herr Moratti eher, als erledige er einen Job, es fehlt das Herz, mit dem Michael Sadler jedem Saga-Stück immer seinen ureigenen Stempel aufzudrücken vermochte, ein John Payne (Ex-Asia) beispielsweise wäre für den tiefgründigen Sound Sagas sicher geeigneter gewesen. Wer darüber aber hinwegsehen kann, der findet mit "HC" definitiv eine weitere Perle moderner (!) und packender Rockmusik. [Review lesen]

10.02.2009 12:47 - Saga: Trust (2006)

9.5 / 10
Studioalbum Nr. 17 der Kanadier setzt nunmehr mitten in den 70ern auf und macht da weiter, wo man eigentlich nach der Göttergabe "Silent Knight", zumindest aber nach "Worlds apart" hätte landen müssen: bombastischer, verspielter und trotzdem ultraeingängiger Progressive Rock mit einem Schuß Härte. Versuchte man bereits seit "Full Circle" (1999) an den alten, von den Saga-Fans so geliebten Bombastsound anzuknüpfen, so gelang doch bisher nicht der endgültige Anschluss an alte Glanztaten. Die Gründe hierfür waren vielfältig: zu moderne Produktion ("Network"), zu gitarrenlastig ("House of Cards") oder weitesgehend doch - zumindest für Saga-Verhältnisse - zu schwaches Songmaterial ("Marathon"). Was also machen die Kanadier auf "Trust" anders? Kurz und knapp: Gitarre und Keyboard ergänzen sich endlich wieder und verschmelzen so zu einem urgewaltigen Sound, der zwischen Harmonie und Kampf eine ausgewogene Balance findet. Mit Ian Crichton (g) und Jim Gilmour (key) spielen sich zwei Ausnahmekönner endlich wieder die Bälle in einer Leichtigkeit zu, die den Hörer ehrfürchtig die Skip-Taste bedienen läßt, um diese oder jene Passage immer und immer wieder zu hören, ohne, dass sich einer der Ausnahmemusiker in Egotrips verliert. Das Ganze wird eingebettet in pure Gänsehautmelodien (man nehme nur "I'm OK" - wer hier keine Gänsehaut bekommt, dem ist nicht zu helfen!) und gekrönt vom äußerst anspruchsvollen Gesang von Michael Sadler, der einmal mehr beweist, dass er klar zu den Besten seines Fachs gehört. Wenn dann noch Gilmour bei "My Friend" auch noch die Klarinette auspackt ist das Retro-Feeling (vgl."No Regrets") endgültig wieder da. Der neue Schlagzeuger Brian Doerner bringt genau das richtige Feeling für die oft schon soundtracklastige Musik von Saga mit und rundet zusammen mit Jim Crichton (b) eine außergewöhnliche Rhythmus Section ab. Die Produktion ist transparent und dennoch nicht zu modern oder glattgefeilt, was dem Album - im Gegensatz zum ebenfalls empfehlenswerten aktuellen Toto-Output - eine eigene Note verleiht. Was fehlt also, um "Trust" gänzlich in die Klassikerreihe Sagas ("I", "Images at Twilight", "Silent Knight", "Worlds apart") einzureihen? Ganz klar: ein Longtrack von der Güte "No Stranger", "Tired World" oder "Don't be late". Ob man sich an derartige Epen nicht mehr trauen mag bleibt also sicher bis zum kommenden Studiowerk eine offene Frage, fest steht aber, dass den Kanadiern ein außergewöhnliches Werk gelungen ist, dass jeder Anhänger anspruchsvoller Musik im Regal stehen haben sollte. [Review lesen]

22.01.2009 20:45 - Dream Theater: Octavarium (2005)

9.5 / 10
Jedes DT-Album ist anders und mit jedem neuen Album begeben sich die New Yorker Ausnahmekönner Stück für Stück auf neues musikalisches Terrain. "Octavarium" bildet hier keine Ausnahme und verzichtet erneut darauf, ein Aufguss früherer Erfolgswerke wie "Images and Words" oder "Scenes from a Memory" zu sein - gut so! Eingängie Songperlen wie "I walk beside you" (WDR2-tauglich, irgendwie an U2 angelehnt) oder das sanfte "The Answer lies within" duellieren sich förmlich mit Metalkrachern der Sorte "Panic Attack" oder "Never enough". Das ganze hat einen orchestralen Touch und ist bewußt mit nicht ganz so vielen Spielerein versehen, als dies beim doch durchweg recht metallisch geprägten Vorgängerwerk "Train of Thought" der Fall war. Positiv fällt zudem die speziell auf diesem Album außergewöhnliche Gesangsleistung von James LaBrie auf, der die Variablität seiner Stimme perfekt auslotet. Seit "Images and Words" hat - trotz aller Klasse - kein DT-Album mehr so frisch und abwechslungsreich geklungen wie "Octavarium". Perfekt und vielleicht auch der Einstieg für Hörer anspruchsvoller Rockmusik, denen Dream Theater bisher zu technisch oder zu sperrig waren. [Review lesen]

22.01.2009 20:44 - Saxon: Inner Sanctum, The (2007)

8.5 / 10
Eine Reihe von Bands und Trends haben die Briten um Biff Byford in ihrer langjährigen Karriere kommen und gehen sehen. Anno 2007 steht man zurecht - zusammen mit den leidlich noch erfolgreicheren Kollegen von Iron Maiden und Judas Priest - als nahezu letzter bekannter Vertreter der NWOBHM an der Speerspitze der klassisch-schnörkellos-orientierten Metal-Bewegung und zeigt dem oftmals zu verfrickelten/verbombastisierten Nachwuchs, wo der Hammer hängt: "The inner Sanctum" bietet - wie auch schon seine bärenstarken 4 Vorgänger - eine Ansammlung starker Heavy-Metal-Perlen, die nach nur 1-2 Durchläufen prima im Ohr hängen bleiben. Auffällig ist, dass man mit "Need for Speed" und "Let me feel your Power" auch mal wieder den Härte- und Geschwindigkeitsregler dem unmittelbaren Vorgängeralbum gegenüber ein paar Tacken nach oben geschoben hat, was den "alten Jungs" aber ebenso gut zu Gesicht steht wie die offenen Anleihen an eine bekannte Band aus Down-Under ("I've got to rock"). Da man mit "Atila the Hun" den wohl abwechlsungsreichsten und gleichzeitig stärksten Epic-Track der jüngeren Bandgeschichte verzeichnen kann und sich mit "If I was you" sehr gekonnt ein wenig an die Mainstreamlandschaft herantastet kann man nur sagen: Well done! Leidlich der Opener "State of Grace" und das eher etwas belanglose "Red Star Falling" können nicht hundertprozentig überzeugen und wirken ein wenig wie mit angezogener Handbremse komponiert, was letztlich einen Punkt Abzug bringt - wenn auch nur in der B-Note. Saxon erfinden mit "The inner Sanctum" das Rad nicht neu, spielen aber die Routine in "ihrer" Musikrichtung professionell und richtiggehend erfrischend aus - neben den o. g. Vertretern des Genres und der wohl bekanntesten Warze von der Insel nach wie vor die Garanten für gekonnt in Szene gesetzten Heavy Metal! [Review lesen]

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