Heart Little Queen (1977) - ein Review von schanzer.in

Heart: Little Queen - Cover
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8.21
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Folk Rock, Hardrock, Pop-Rock



13.12.2020 13:08

„Little Queen“ ist unter den frühen Veröffentlichungen von „Heart“ sicher die stärkste. Mit Ausnahme des peinlichen Trällerliedchens „Say Hello“ sind nur Volltreffer drauf.
Mit „Barracuda“ gehts gleich in die Vollen: Ein geniales Riff, spannende Rückkopplungseffekte und eine energiegeladene Ann Wilson, die sich den Frust über das hinterhältige Management von der Seele singt. Das ist der Klassiker schlechthin im Repertoire der Band. Unverzichtbar bei jedem Konzert wie „Smoke On The Water“ bei Deep Purple.
„Love Alive“ ist mit Folk-Elementen versetzt und könnte auch von Led Zeppelin stammen, ein weiterer Konzertevergreen. Ann Wilson ist an der Flöte zu hören. Die bis dato letzte Tournee 2019 stand unter diesem Motto: „Love Alive“.
Ein kurzes Mandolinenintermezzo – „Sylvan Song“ und dann das gigantische „Dream Of The Archer“. Wieder einmal Led Zeppelin pur, man denkt sofort an „Battle Of Evermore“. Nicht falsch verstehen: Da ist nichts geklaut. Es ist nur die gleiche Art Song. Wie zum Beispiel: Deep Purple „Burn“ vs. Rainbow „Kill The King“
Nun „Kick It Out“, ein prima umkomplizierter Riffrocker. Die Band wollte dieses Ann Wilson Stück auf dem Album haben, ihr selber wars zu einfach gestrickt. Das Straighte hier ist aber ein prima Kontrast zum verspielten und bombastischen „Dream Of The Archer“ zuvor.
„Little Queen“ ist ein sehr komplex aufgebautes Stück mit vielen rockigen aber auch lyrischen Passagen. Sowas ist typisch für die selbst verfassten Stücke der Band. Bei diesem Song durften die Männer in der Band auch mal was dazu steuern. Ansonsten übernahmen damals die Schwestern Wilson zusammen mit ihrer Jugendfreundin Sue Ennis das gesamte Songwriting.
„Treat Me Well“, „Cry To Me“ und „Go On Cry“ sind dann 3 eindringliche folkige Balladen, jede für sich saugut. Die beste davon ist "Treat Me Well" mit starken Akkorden, Orchester und Nancy an der Bluesharp. Der Mantel des Schweigens breitet sich dagegen über „Say Hello“.
Bonustracks: „Too Long A Time“ ist eine Frühversion von „Love Alive“. „Stairway To Heaven“ in einer tollen Live-Version. Das ist nun natürlich ein offenes Cover von Led Zeppelin. Ann hat hier wieder Gelegenheit, Flöte zu spielen. Die Interpretation ist 1a.
Eine schöne, neuere Version gibts auf youtube: „The Kennedy Honors Led Zeppelin 2012“ Minuten 14-22: Die anwesenden Page und Plant sind sichtbar überwältigt von der Darbietung der Schwestern Wilson. Bei dieser Version von 1977 klingt die Stimme jedoch selbstredend viel jünger und charmanter.
Das Zigeunerlager-Motiv auf dem Cover passt vielleicht nicht zu einem Rockalbum, trotz der folkigen Elemente in der Musik. Doch Ann und Nancy sehen auf dem Foto einfach himmlisch aus, nicht wahr?
P.S. 06.02.2021: "Barracuda" landete auf Platz 334 bei der Wahl der 666 besten Rock-Songs von "Rockantenne".

Punkte: 9.5 / 10


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