Hanker In Our World (1994) - ein Review von Lord

Hanker: In Our World - Cover
1
1 Review
8
8 Ratings
9.19
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal


Lord
09.10.2010 09:11

Zu Unrecht sind manche Alben trotz ihrer Wichtigkeit vergessen – wäre die Welt gerecht, hätten die Kanadier HANKER bekannt und geliebt werden müssen. Doch stattdessen sind sie heute leider weitgehendst vergessen...

1994, in einer von Post-Grunge, Alternative, Pop-Punk und Britpop, sowie Techno und Eurodance geprägten Zeit, spielte so gut wie niemand Power Metal!
Black Metal-Idioten fakelten infantil Kirchen ab und benahmen sich wie grenzdebile Hilfsschüler, die Death Metal-Welle war auch weitgehendst vorbei und der Thrash war tot. Normalen Metal zockte eh keiner mehr...
Bands wie Metallica, die jahrelang sowas wie das prominente Flaggschiff des Metals waren, wandten dieser Musikrichtung den Rücken zu und schnitten sich die Haare ab... Metal war out, Metal war tot, beerdigt und vergessen.

Nicht ganz: HANKER frönten dem, was Bands wie Jag Panzer in den frühen 80ern mit Alben wie der First EP und "Ample destruction" geschaffen haben; schnörkellosen, kraftvollen, mit Hymnen gespickten Power Metal! 3 Jahre vor Bands wie HammerFall, die 1997 mit ihrer Scheibe "Glory to the brave" ein (True-) Metal-Comeback einläuteten, war "In our world" bereits angekommen – für jeden zu haben! Mutig, auflehnend und jedem damaligen Trend Stinkefinger-zeigend. Die Musik war insofern ZERO kommerziell und musste demnach von Herzen kommen; und exakt das hört man den Kompositionen an... Mit Herzblut, Liebe und trotz der ungebändigten Power mit enorm viel Gefühl und Gespür für sensationelle Melodien, Hooks und Peaks geschaffen und eingespielt! SO und nicht anders muss ein gelungenes Power Metal-Album klingen – wer Bands wie Jag Panzer mag, kann hier blind zugreifen. Und wer wissen will, wie Heavy Metal zu einer metaltoten Zeit geklungen hat, sollte sich dieses Album in den Schrank stellen und wird es lieben!

Die Produktion des Albums ist ultrafett, genauso wie eine solche Scheibe klingen sollte! Das Songwriting ist enorm stark und nie langweilig; die Mischung aus Uptempo-Tracks, balladesken Zwischenspielen und erhabenen Hymnen, wundervollen Soli und Melodien und einer Power, die Knochen bricht, wie eine Faust die wuchtig vor den Schädel knallt! Eindrücklich, mächtig, erhaben – wundervoll!!

Albumhighlights müsste man eigentlich nicht hervorheben, denn SÄMTLICHE Tracks sind geil, keine Füller, keine Langweiler – dennoch sind der Kracher "Bloodbath in heaven", das balladeske "Cradle of the night", der Titeltrack "In our world" , das mit einem Slayer-Riff eingeleitete "Disturbing the brain" sowie "Staring at the rain" und vorallem der Überkracher "Lethal liar" und der geniale Rausschmeisser "This could be heaven" - mit sensationell schönen Soloparts, einfach göttlich - besonders zu erwähnen! Absolute Blueprints des Power Metals, die wohl JEDER (Power) Metal-Fan liebt!

Auf dem Re-Print von 2004, limitiert auf 500 Kopien, sind noch die 2 Bonustracks "Rain of death" (eindringlich und wunderbar - mit "Sanitarium"-Zwischenspiel) und "Madly alive" enthalten, die ebenfalls vollumfänglich überzeugen. Absolut fantastisches Songwriting, wunderbare Gesangsleistung von Sänger Pascal Cliche, der auch noch Gitarre zockt und stimmlich nahe bei Harry Conklin liegt, zwischendurch in manchen Parts erinnert er mich auch an Messiah Marcolin von Candlemass – und das sind mal wirklich beeindruckende Referenzen. Er legt seine Vocallines genau so an, wie sie Sinn machen: immer dem Song dienend und passend!

"In our world" ist eigentlich ein MUSS für jeden Power/Metal-Fan! Das Album hätte soviel mehr Beachtung verdient... Zur falschen Zeit am falschen Ort – da hatten 1997 die Schweden HammerFall mehr Glück, und das obwohl sie etwas nötig hatten, das Hanker nicht taten; Songs covern! Zudem liegen zwischen den Sängern Welten, es wundert mich, dass Hanker so unbekannt blieben und heute trotz weiteren Aktivitäten weitgehendst vergessen sind...

Punkte: 9.5 / 10


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