Hancox Vegas Lights (2012) - ein Review von cockneyboy66

Hancox: Vegas Lights - Cover
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∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Punk: Psychobilly



28.04.2013 09:17

Lange war dieses Soloprojekt angekündigt und endlich hat die Scheibe das Licht der Welt erblickt. Pip Hancox dürfte den meistens eher als Frontmann der legendären Psychobilly-Band Guana Batz bekannt sein, als unter seinem richtigen Namen. Hancox lebt mittlerweile seit geraumer Zeit in Kalifornien und um dort auch musikalisch aktiv zu sein, hat er auf der anderen Seite des Ozeans diverse Musiker um sich gescharrt und tritt mit ihnen ebenfalls unter dem Namen Guana Batz auf. Diese amerikanische Version der Guana Batz, diente ihm nun bei seinem neuen Soloprojekt ebenfalls als Band mit der er hier 13 Songs eingetütet hat und jetzt auf die Psychobilly-Szene los lässt. Wer jetzt erwartet das er hier Oldschool-Psychobilly in die Ohren geblasen bekommt, den muss ich leider enttäuschen. Auch wenn die Scheibe natürlich nicht frei von Psychobilly ist, geht die Gewichtung hier trotzdem in eine andere Richtung. Hancox hat diese Projekt ins Leben gerufen um sich ein bisschen aus dem engen Korsett des Psychobillys zu lösen und so finden hier allerhand andere Einflüsse ebenfalls ihren Platz. Beim ersten Durchlauf von „Vegas Lights“ sticht einem zunächst der rockige Einfluss ins Auge. Kräftige Gitarrenläufe verbinden sich hier mit dem dezenten Einsatz des Kontrabasses und so verlieren sich in manchen Stücken die Psychobillyroots fast gänzlich, wie beim Song „Shake“ der vom Grundgerüst her an die rockige Seite von Marylin Manson erinnert. Andere Songs hingegen wie beispielsweise „Bleed“ kommen dafür dann wieder um so Psychobilly-lastiger rüber und begeistern hingegen mit einer surfigen Gitarre. Ich denke im gesamten gesehen wird die Scheibe definitiv polarisieren, denn ich weiß nicht ob die üblichen Hörer von Guana Batz, Songs wie das balladenartige Titelstück „Vegas Lights“ so positiv aufnehmen werden. Ich brauchte bei der Scheibe definitiv die ein oder andere Runde um damit warm zu werden. Manche Songs sind einfach arg gewöhnungsbedürftig wie das ebenfalls sehr rockig ausgefallene „London Streets“ bei dem der Gesang recht düster wirkt und leicht wavig in die Richtung von Alien Sex Fiend tendiert. Allerdings sollte man dabei aber auch nicht verschweigen das direkt beim nächsten Song „Toxic Twins“ mit einem kickenden und treibenden Rhythmus wieder gegen gesteuert wird. Ebenso beim darauf folgendem Track „Sally“ der in die Sparte des 70er Rock schlägt und damit durchaus zu begeistern weiß. „Black Door City“ klingt dann nach absolut modernem Psychobilly der amerikanischen Schule und auch das Cover von Blondies „Call Me“ kann den amerikanischen Rockmusik-Einfluss nicht leugnen. Das Herzstück des Albums findet sich dann mit dem absolut abgehenden und punkigen Stück „Ellinore“ das im Gegensatz zu so manch anderen Song sofort mitreißen kann Im gesamten betrachtet ist die Scheibe ein recht vielschichtiges Werk geworden, das ich so nicht erwartet hätte von Pip Hancox und auch wenn mich die Scheibe beim hören nicht gleich aus den Schuhen geboxt hat, wirkt sie durch ihre verschiedenen Einflüsse dennoch interessant. „Vegas Lights“ ist ein rockiges Album geworden, wo eben an manchen Stellen der Psychobilly zwar durchsickert, aber das Hauptaugenmerk doch in der amerikanischen Rockmusik zu finden ist. Uneingeschränkt kann man die Scheibe von daher sicher nicht jedem Guana Batz Fan direkt empfehlen, aber wer ein bisschen Open Minded an die Sache ran geht wird hier trotzdem ein sehr vielseitiges Album entdecken und nach mehreren Durchläufen Spaß dran haben

Punkte: 7 / 10


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