HammerFall Infected (2011) - ein Review von Mr.Killjoy

HammerFall: Infected - Cover
3
3 Reviews
41
41 Ratings
7.76
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Mr.Killjoy
02.06.2011 18:46

Klingt der Vorgänger "No Sacrifce, No Victory" schon ein wenig frischer, so wird dies hier konsequent fortgesetzt. Dieses mal liegt das am längst überfälligen Produzentenwechsel. Insgesamt klingt das Album aber nicht nur frischer, sondern auch härter, schneller und abwechslungsreicher. Es ist das abwechslungsreichste HammerFall Album ever. Es ist der Band tatsächlich mal gelungen interessantere Songs zu schreiben als das ewige Schema F, auch wenn das nie schlecht war.
Der erste Song "Patient Zero" stampft schon fast etwas zu ruhig, aber zielsicher und düster daher und gibt einen guten Vorgeschmack auf das kommende.
Der zweite Song, "B.Y.H." (Bang Your Head) böllert dann drauf los, als ob es kein Morgen mehr gäbe und erinnert an alte Stärke: Doblebass, schnelle Metalriffs. Einzig der hymnische Refrain fehlt, sonst hätte der Song auch auf "Glory To The Brave" sein können. Geiles Solo, super Gesang.
"One More Time", die Vorab Single ist der langweiligste Song der Scheibe, der mich - zusätzlich zum Cover - schon fast im Vorraus vom Album abgeschreckt hätte, sogar das Solo ist stinklangweilig, sehr untypisch für HammerFall.
"The Outlaw" beginnt mit dem besten HammerFall Riff, dass es jemals gab und ist unglaublich abwechslungsreich, mit klienen, coolen Breaks in den Strophen. Der Refrain ist prima (Ohrwurm) und hymnisch. Wieder prima gesungen. Der Song könnte original von Judas Priest sein.
"Send Me A Sign" ist eine gecoverte und ins englische übersetzte Ballade von der ungarischen Band Pokolgep. Der Song ist so genial gesungen, dass es mir eine Gänsehaut über den Rücken jagt. Gute Ballade. Würde mir jemand sagen, dass der Song von HammerFall geschreiben ist, ich würde es glauben, auch wenn ich ihn nicht so gut finde, wie z.B.: "Always Will Be", "Glory To The Brave", oder "Last Man Standing". Leider gibt's hier kein Solo, aber der Gesang kann alles.
"Dia De Los Muertos" ist schon wieder ein super harter Song, wie man ihn von HammerFall heute gar nicht mehr erwarten würde. Der Refrain und die vorallem die Bridge davor sind typisch hymnisch. Der Song klingt recht düster.
"I Refuse" erinnert mich am Anfang ein wenig an Judas Priest's "The Rage" und bricht danach in gute HammerFall Kost aus, die auch weiterhin stark an Priest erinnert. Wieder tolles Solo.
"666 - The Enemy Within" ist gut. Der Song hat viel Atmosphäre, auch wieder düstere. Er ist aber nichts besonderes.
"Immortalized" ist der Song der Scheibe der noch die meisten Chöre hat. Die Soli sind wieder absolut überzeugend. Sogar das von Oscar. Interessantes Riff. Sehr geiler Song. Bisher ziemlich unterbewertet.
"Let's Get It On" ist ähnlich stark wie "B.Y.H.". Pontus Solo ist wieder sehr geil. Der Refrain ist wieder ein totaler Ohrwurm.
"Redemption" ist ganz okay, aber das Plastik Keyboard nervt total.

Das Album hat eine für HammerFall merkwürdige Atmosphäre. Dafür ist das Album eins der härtesten HammerFall Alben bisher, das abwechlungsreichste überhaupt, es hat klasse Soli und geilen Gesang (ist aber klar bei HammerFall) und es schlägt neue Wege ein. Textlich distanziert sich das Album vom Power Metal und von den Klischees. Die Musik an sich ist nicht mehr so episch und geht mehr in Richtung Heavy Metal als Power Metal. HammerFall wollten wohl einfach mal was anderes machen als immer nur das Selbe Schema. Und das Experiment ist gelungen. Es ist eines der stärksten HammerFall Alben überehaupt dabei rausgekommen. Glücklicherweise sind auch diese chlerikalen Chöre zurückgefahren worden, so dass der Chor nicht mehr nervt sondern sinnvoll eingesetzt wird. 1 Punkt Abzug gibt es, weil es in sich noch nicht alles zusammenpasst, ich denke die veränderte Ausrichtung muss noch optimiert werden. Außerdem stören "One More Time", die Platikkeyboards in "Redemption" und das total öde Cover, welches einfach nur langweilig ist und überhaupt nichts mit HammerFall und der Musik zu tun hat. Außerdem fehlt das Maskottchen Hektor, welches immer auf den kunstvoll gestalteten Covern zu sehen war. Da die Zombiethematik nur auf zwei oder drei Songs und nicht das ganze Album zutrifft, ist das Cover nicht nur langweilig und hässlich sondern auch noch unpassend.

Punkte: 9 / 10


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