Wer "Hallig" so wie ich bereits auf dem weltbekannten Videoportal entdeckt hat, darf sich auf eben jene zwei damals bereitgestellten Titel und noch sechs mehr freuen. Mit satten 43 Minuten (und etwas mehr) trumpfen die deutschen, dem Schwarzmetall zugewandten Musiker auf und orientieren sich dabei stilistisch an der melodischen Schiene. Einflüsse aus den diversen Sub-Genres wie dem Post-Black Metal sind ebenfalls zu vernehmen und vereinen sich im Schaffen der Truppe zu einem wunderbaren Gesamtwerk, das zwar nicht unbedingt durch Neuerungen und Innovation besticht, jedoch durch Stimmigkeit und Ehrlichkeit. Für mich ergeben die acht Titel einen geradlinigen Weg, der sich durch das komplette Album zieht und keine großen Hindernisse aufwirft. Das mag wohl unspektakulär klingen, hat aber den angenehmen Nebeneffekt, dass es einfach ist, sich in die Musik der Deutschen hineinzuhören.
Auf allzu komplexe Liedkonstrukte wurde verzichtet, und auch die Technik steht nicht unbedingt im Vordergrund. Für mein Empfinden ist "13 Keys To Lunacy" einfach gehalten, bietet einen sehr gelungenen, nicht zu rohen Klang und fährt mit einer angemessenen Portion Monotonie auf, obwohl Abwechslung hier auf jeden Fall groß geschrieben wurde. Positiv anzumerken ist auch, dass das bereits im Vorfeld gehörte Material mit den unbekannten sechs Tracks wunderbar harmoniert, wodurch sich eine letztliche Enttäuschung so gut wie ausschließen lässt. Die Umsetzung ist alles in allem sehr geglückt und es macht einfach Spaß, sich dieses mitreißende Werk mit seinen emotionalen Melodien und Riffs anzuhören.
Summa summarum schaffen es "Hallig" mit "13 Keys To Lunacy" bei mir auf solide acht Punkte, die so viel auszusagen haben, als dass hier abwechslungsreicher, melodischer Black Metal geboten wird, der zwar noch Platz nach oben hat, aber in seiner jetzigen Form bereits sehr zu gefallen weiß. Ich möchte hiermit meine absolute Empfehlung an diejenigen Hörer aussprechen, die Freude am Schwarzmetall abseits des Keller-Sounds haben und eine angemessene Spur an Melodik verkraften können, beziehungsweise lieben. Das nächste Album, bitte!
Wolfgang / RottingHill.at
Punkte: 8 / 10