Mit "It All Turns To Ashes" wollen GRIEF OF EMERALD nun den verlorenen Boden wieder gut machen, und stürmen schon mit dem Opener 'And Yet It Moves' voll auf den Hörer zu. Sofort ist man inmitten eines Infernos aus Black- und Death Metal mit symphonischer Prägung. Vergleiche mit alten DIMMU BORGIR und OLD MAN'S CHILD kommen nicht von ungefähr, derart ähnlich klingt der Sound der Schweden. Mit 'God Of Carnage' hat man dann auch sogleich ein echtes Highlight in der Hinterhand, das mit einer packenden Lead-Melodie, sowie einem spannenden Gitarrensolo versehen wurde. Auch etwas langsamer ist die Marschrichtung beispielsweise bei Songs wie 'Where Tears Are Born' und 'Cage Of Pain', welche die Band ebenfalls beherrscht. In diesen Momenten könnte die ein oder andere Passage wahrlich von HYPOCRISY stammen. Tägtgrens Art, langsame und schnelle Stücke in einem regen Kontrast auf einer Langrille zu platzieren, weist zu "It All Turns To Ashes" deutlich erkennbare Ähnlichkeiten auf. Als weiteres Soundbeispiel lassen sich auch noch MORBID ANGEL nennen, die vor allem dann durch die Soundwand hindurchschimmern, wenn sich die symphonischen Elemente einmal etwas zurücknehmen, um den Riffs den nötigen Freiraum zur Entfaltung zu geben. Es folgen noch ein paar schnelle Brecher, bis man es mit der Raserei dann bei 'The Third Eclipse' nochmals auf die Spitze treibt. Gute Nachrichten für alle Gegner der Moderne: GRIEF OF EMERALD klingen noch immer, als wären sie soundtechnisch in den 90ern stecken geblieben, nur dass die Band anno 2012 ein paar Death Metal-Einflüsse mehr auf der Pfanne hat, als das bei den früheren Alben der Fall war. Dies könnte ein Umstand sein, der auf Produzent Stefan Karlsson (SOUL REAPER) zurückzuführen ist, aber dies ist nur Spekulation. Entstanden ist Album Nummer fünf übrigens in den Buhus Sound Studios und wird via Non Serviam Records veröffentlicht.
Wie? Ihr wollt noch Kritik hören? Na gut: Das Problem bei "It All Turns To Ashes" ist, dass viele der Songs ganz schön gleichförmig und tausendfach gehört klingen. Die neunziger Jahre sind schließlich schon eine Weile her. Man muss einfach Lust auf ein bisschen Retro haben, wenn man GRIEF OF EMERALD wirklich genießen können will. Für meinen Geschmack haben die Jungs auch etwas zu viele Sympho-Elemente. Meinetwegen könnten sie den Klimperkasten, der sich Keyboard schimpft, komplett einmotten und sich noch stärker auf einprägsamere Riffs konzentrieren, aber das wird einfach Geschmackssache bleiben und ändert nichts an der Qualität, mit welcher die Musiker hier zu Werke gehen. "It All Turns To Ashes" ist ein gutes Album, aber man muss es ziemlich oft hören, bis überhaupt mal etwas langfristig hängen bleibt. Mal abwarten, was da noch so kommen wird...
Erschienen auf: http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=4782
Punkte: 8 / 10