Golden Earring To The Hilt (1976) - ein Review von schanzer.in

Golden Earring: To The Hilt - Cover
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7.36
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock



21.12.2018 19:03

"Golden Earring" gibts seit 1962, damit sind sie eine der dienstältesten Rockbands überhaupt. "To The Hilt" von 1976 fiel mir zunächst mal durch das typische Plattenvover auf: gestaltet von Hipgnosis ( ebenso wie z.B. "Wish You Were Here", "Ummagumma", " "Presence" usw.). Platte also u.a. deswegen gekauft, mittlerweile habe ich jedoch die CD.
Es gibt sperrigen, ambitionierten Rock zu hören, der zwar nie abgehoben und meist ziemlich groovig klingt, jedoch total unkommerziell konzipiert ist. Sowas ist mir schon mal sehr sympathisch.
"Why Me" zum Einstieg geht nach einem Eingangsriff, welches ein bisschen an "Radar Love" erinnert, schon gleich mal über radiountaugliche, mutige 7 Minuten. Bassig, komplex aufgebaut, toll abgemischtes Schlagzeug, das gilt für das ganze Album, prima integrierte Synthiesounds. Der Songtitel ist ja eine Frage, ist es die, welche sich der ans Gleis gekettete Mann stellt?
"Facedancer" beginnt mit bluesiger Akkustikgitarre, geht dann in einen leicht poppigen Gesangsteil über und wird dann bald ziemlich rockig. Stilistisch im Bereich "Led Zeppelin".
Der nun folgende Titelsong fällt mit der Tür ins Haus. Damit meine ich, dass er sofort mit dem Refrain losgeht. Abgesehen von einer Bridge ist es ein ziemlich straighter, kurzer Track.
Nun kommt "Nomad", wieder über 7 Minuten lang basierend auf einem vertrackten Gitarrenriff. Im Mittelteil ein ausgiebiger Synthiepart, später gehts ganz aus dem Groove raus und wird klangmalerisch. Die letzten beiden Minuten klingen ziemlich nach "Eloy", sowas hätte man am Anfang des Stückes nie erwartet, finde ich interessant. Der Song baut eine düstere Atmosphäre auf, welche eigentlich das ganze Album durchzieht, beim anfangs erwähnten Cover beginnt das bereits.
"Sleepwalkin'" geht als astreine Funknummer durch, der einsetzende Rockgesang biegt diesen Eindruck dann wieder um. Die Hookline im Refrain zündet mächtig.
"Latin Lightning" weist längere Instrumentalparts auf, u.a. von einem Saxophon, insgesamt der mich am wenigsten ansprechende Titel auf "To The Hilt".
Als Abschluss kommt der 10-Minüter "Violins". Der beginnt halbschnell mit rockigem Gitarrenriff, e-Piano setzt ein, dann typischen GE Gesang. Ab Minute 7 wechselt dann das Klangbild völlig, da eine Streichergruppe einsetzt, die dem weiter zu hörenden rockigen Fundament minutenlang immer wieder andere kurze Licks und auch längere Themen drüberlegt. Eine in solcher Weise in einen Rocksound eingebrachte Streichergruppe ist mir anderweitig nicht bekannt.
"To The Hilt" ist eine rundum gelungene Produktion, in die sehr viele Ideen und auch Wagemut investiert wurde, agerundet vom tollen Cover.

Punkte: 8.5 / 10


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