Zunächst mal lässt nicht nur die Nummerierung Erinnerungen an Led Zeppelin wachwerden, produziert wurde "IV" nämlich von der Band zusammen mit Andy Johns, der auf diversen Alben der britischen Rockgiganten als Engineer oder Produzent mitwirkte. Und irgendwie hört man das den Songs auch an. Alles klingt etwas voluminöser, atmet mehr, während auf "Awake" (2000) oder "Faceless" (2003) in erster Linie das volle Brett gefahren wurde. Hier verfeinern die Amis "Shine Down" schonmal mit Mundharmonika-Klängen, anderswo gibt es eine Slide Guitar zu hören und überhaupt hat das Material auf "IV" einen unüberhörbaren, bluesigen Southern Rock-Einschlag. Mit "Voodoo Too" schließen die Jungs sogar an das Tribal-Feeling von "Voodoo" vom 98er Debüt an.
Was nicht heißen soll, dass nicht nach wie vor auch ordentlich die Keule geschwungen wird. Während auch der Einstieg mit dem etwas sperrigen "Livin' in Sin" auf eine gereifte Band hinweist, geht es mit der US Nr. 1-Single "Speak" und vor allem "The Enemy" bretthart weiter. Dabei fällt auch wieder ex-Ugly Kid Joe-Drummer Shannon Larkin bei seinem zweitem Albumeinsatz für die Herren aus Massachusetts äußerst positiv auf. Der Gesang ist diesmal ein wenig defensiver abgemischt worden, was ihn jedoch keinesfalls weniger eindringlich macht.
Insgesamt tut es dem Songwriting auf jeden Fall gut, dass Frontmann Sully Erna die Zügel seiner Bandkollegen gelockert hat. Mit "IV" empfehlen sich Godsmack in meinen Ohren jedenfalls für weitere Großtaten, die ja vielleicht demnächst noch für die ein oder andere Überraschung sorgen werden. Ich geb hier jedenfalls erstmal sehr gute 8 Punkte.
Punkte: 8 / 10