Glenn Hughes Play Me Out (1976) - ein Review von purplemaniac

Glenn Hughes: Play Me Out - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
7.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Pop: Funk


purplemaniac
04.07.2020 18:20

Dieser Platte muss man sich nähern, indem man gänzlich die Trapeze & Deep Purple - History ausblendet, sich löst vom Ansatz der Zuordnung Hughes' zum HardRock-Universum und bereit ist, sich unvoreingenommen einer traditionellen Funk & Soul-Platte der 70'er Jahre zuzuwenden. Dann kann es gelingen, diesen Aufnahmen Klasse & Qualität zuzusprechen und Freude an einem Glenn Hughes zu haben, welcher mit seiner unglaublichen stimmlichen Bandbreite hier den puren Rhythm & Blues zelebriert.Und mit dem "Four on the floor"-Projekt aus 1979 sogar noch etwas weiter geht, die Disco-Kugel zum Leuchten bringt und dem unvoreingenommenen Connoiseur verblüffende Disco-Perlen inklusive einem Stones-Medley im Dance-Disco-Gewand präsentiert. Fakt ist, dass Hughes hier nach seiner Purple-Zeit Ende der 70'er-Jahre auf Entdeckungsreise war und versucht hat, alle Facetten seiner Soul-Stimme auszuprobieren. Ja, es braucht schon offene Ohren, sich diesen Aufnahmen zu widmen, wenn man von Hughes normalerweise harten Blues & Rock erwartet, doch der Kenner weiß, dass Glenn schon immer stilistisch weit offen war und sein Faible für Funk & Soul nie verhohlen hat. Nun, ich persönlich bin fürwahr kein Kenner dieses Genres, doch da ich Hughes-Allessammler war und bin, habe ich natürlich auch diese Platten intensiv konsumiert. Ich vermag jedoch nicht wirklich objektiv einzuschätzen, welche Qualität diese Aufnahmen aus Perspektive eines Soul-Kenners haben, mir jedoch haben sie stets Freude bereitet und ich höre sie bis heute oft und gern. Neben Hughes wirken fürwahr illustre Instrumentalisten mit, ein Mel Galley, ein Pat Travers, ein Dave Holland, Mark Nauseef und Al Kooper. Schon daraus ist abzuleiten, welchen Stellenwert Hughes damals hatte und dass hier Meister ihres Faches am Werk sind. Neben dem unglaublichen Facettenreichtum von Glenn's Stimmbändern gefällt auch das instrumentale Können der Meister und die luftig-transparente Produktion des Remasterings sehr gut, der von Glenn gespielte Fender-Bass ist wunderbar präsent und auch die Bläser & Background-Chöre bringen faszinierende Vielfalt in den Sound. Wie gesagt, die Aufnahmen sind meilenweit weg vom Rocker Hughes, aber eine solide Soul-Funk-Platte ist ihm hiermit wohl allemal gelungen, ich denke, zumindest dies lässt sich objektiv festhalten. Wer sonst auch mal Marvin Gaye, Stevie Wonder, Chicago, Blood, Sweat &Tears oder die Temptations auflegt, wen auch fette Bläsersätze nicht vergraulen und wer auch mit z.T. schwülstigem Soul&Disco-Sound klar kommt, der wird wohl Freude an der 2017 reeditierten Remasters-Edition auf Purple Records finden können. Mir jedenfalls gefällts, wenn es auch danach wieder Zeit ist, für etwas mehr Rock & Roll.

Punkte: 8.5 / 10


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