Ghost Impera (2022) - ein Review von gravedancer

Ghost: Impera - Cover
4
4 Reviews
23
23 Ratings
8.28
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Hardrock, Heavy Metal


gravedancer
16.03.2022 17:01

Witzig...auf metal-archives.com muss man sich schon rechtfertigen, dass man seinerzeit GHOST mit ihrem fabelhaften Debut aufgenommen hat. Völlig zu unrecht, denn bis zum dritten Langspieler "Meliora", der damals mein Einstieg war, hat Tobias Jens Forge und seine immer mal wechselnde Besetzung drei großartige Heavy Metal Platten eingespielt. Bereits der vierte Output jedoch wollte mir so gar nicht schmecken. Wer damit das Projekt GHOST kennenlernte, musste berechtigterweise hinterfragen, was GHOST in den Metal-archives zu suchen haben (andererseits wurden PURPLE, RAINBOW und die SCORPIONS auch irgendwie reingeschmuggelt...also macht mal halblang). Die Heavyness der drei Vorgänger musste zugunsten von mehr Radiotauglichkeit, fette Gitarrenriffs zugunsten noch poppigerer Schnulz-Refrains weichen.

Schade...eigentlich waren meine Erwartungen an den nun aktuellen Opus entsprechend gering. Dies änderte sich dann schlagartig, als ich in ein paar Reviews las, dass man wieder etwas härter zugange sei als auf dem Vorgänger. Hatte ich mir das nur eingebildet? Falls nicht, sollten diese Rezensenten eine ordentliche Tracht Prügel beziehen, von der sie sich nie wieder erholen. Pustekuchen. Hier ging man den eingängigen, seichten, beinahe anbiedernden Weg von "Prequelle" konsequent weiter. Doch während ich auf "Prequelle" immerhin noch den ein oder anderen Hit für mich entdeckte, ist hier nicht ein Super Song drauf...ätzend. Diese Grütze zieht gegen sämtliche Kuschel-Rock Sampler meiner Mutter den Kürzeren. Hier und da sehe ich MODERN TALKING mit Keytar vor meinem inneren Auge vorbeihüpfen ('Kaisarion', 'Hunters Moon'). Sollte ich Anspieltipps nennen, so würde ich 'Watcher In The Sky' nennen und das leider wieder mal sehr poppige 'Griftwood', welches bei mir aber dummerweise zum Ohrwurm wurde. Auch der flotte Opener 'Kaisarion' kann in dem Zusammenhang mit erwähnt werden. Mit "Call Me Little Sunshine" und "Twenties" geht man wieder etwas düsterer zu Werke. Leider zünden die Dinger bei mir aber auch nicht, ich kanns nicht ändern.

Bleibt festzuhalten, dass GHOST mit diesem Album vermutlich einen weiteren Schritt nach oben machen, was Erfolg und Popularität angehen. Und man kann es "Papa Emeritus" ja auch nicht verübeln. Wer würde die Gelegenheit nicht am Schopfe packen, wenn man sich die Möglichkeit erarbeitet, mit seiner Musik etwas Geld zu verdienen. Aber ich bin eben Metaller und als solcher interessiert man sich nicht dafür, wie erfolgreich diese oder jene Musikantentruppe ist. Man konsumiert nicht, was in den Charts weit oben ist, sondern einfach nur das, was gefällt. Mir gefällt dieses Album nicht. Dummerweise bin ich auch Sammler und so liegt die CD schon im Regal. Beim Debut der Band und "Meliora" überlege ich noch, jeweils eine Vinyl Variante zu kaufen. Hier würde mir die Papphülle reichen, wie ich sie ab und an als Promo-Geschenk bei Vinyl-Bestellungen kleinerer Labels beigelegt bekomme. Denn das Cover-Artwork ist leider einer der ganz wenigen Höhepunkte...meiner bescheidenen Meinung nach. Und Fans hat ja auch dieser Auswurf schon massig. Also alles richtig gemacht, Tobias.

Punkte: 4 / 10


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